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1. Theil 2 - S. 256

1867 - Berlin : Dümmler
256 Xiv. Preußen als Großmacht. auszubringen, die sich aus eine Reserve von 10,000 Mann stützen sollten, außerdem aber ein Reiter-Regiment von 1000 Mann zu stellen. Die Zahl derer, die freiwillig Dienste nahmen, betrug allein 3000, und zu den Linientruppen wurden nicht weniger als 15,000 Mann ausgehoben, die zum Theil von den Russen mit erbeuteten französischen Gewehren bewaffnet wurden. Der König, hocherfreut über diesen patriotischen Eiser, ordnete Aehn- liches in den andern Provinzen an. Schon am 3. Februar hatte er überall Freiwillige zum Kriegsdienst aufgeboten und am 9. jede bisherige Ausnahme von der Ca nt onpflich ti gleit aufgehoben; jeder Diensttaugliche vom 17. bis 24. Jahre sollte zum Heere herangezogen werden. Der schwere Winter-Feldzug hatte auch die Russen hart mitgenommen, in weit höherem Grade als man gewöhnlich an- nimmt; etwa nur 100,000 Mann standen ihnen zur Verfügung, mit denen sie die Festungen in Preußen und Polen blokiren und überdies letzteres Land besetzt halten mußten. Es blieb ihnen mithin nur eine geringe Macht im offenen Felde übrig — mit nur 40,000 Mann, dem Reste von 210,000, war Kutusow im December nach Wilna gekommen —, zumal da Port nur auf Befehl seines Königs zu ihnen stoßen wollte, und auch der Ge- neral v. Bü l ow sich weigerte, mit den 12,000 Mann sich ihnen anzuschließen, die er unter den ungünstigsten Umständen zu bei- den Seiten der Weichsel zusammengebracht hatte. Erst als der Abschluß des Bündnisses zwischen Preußen und Rußland in Aus- sicht staud, rückte Wittgensteiu gegen die Oder vor, und der Oberbefehlshaber der französischen Streitkräfte, der Vicekönig Eugen von Italien, hielt sich für zu schwach Widerstand zu leisten, obgleich ein Corps von 17,000 Mann zu ihm gestoßen war; er zog sich über die Spree zurück und gab dadurch dem Kosakenführer Tschernitscheff Gelegenheit, am 20. Februar den Marschall Augereau durch einen Ueberfall zur Uebergabe von Berlin zu schrecken. Zwar concentrirten darauf die Fran- zosen 26,000 Mann Hierselbst, doch hielt es der Vicekönig für- angemessener, über die Elbe zurückzugehen, und schon am 4. März rückten die ersten Russen in Berlin ein, Wittgenstein selber mit seiner Hauptmacht am 11. März; am 17. war kein Franzose mehr diesseit der Elbe, ausgenommen in den Festungen. ' Ein Kriegsgericht hatte am llr März den General Bork für schuldlos erklärt; der König ernannte ihn aufs neue zum Oberbefehlshaber, und bereits am 17. März rückte er unter dem größten Jubel mit 21,000' Mann in Berlin ein. Gleichzeitig,
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