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1. Theil 2 - S. 267

1867 - Berlin : Dümmler
Schlacht an der Katzbach. 267 Das furchtbarste Regenwasser, das schon mehrere Tage angehal- ten, hatte den Boden aufgeweicht, erschwerte jede Bewegung und verhinderte namentlich an diesem Tage jede Aussicht. Zu- erst wurde die französische Reiterei geworfen, die ihr eignes Fußvolk in Verwirrung brachte, dann -wurde auch letzteres die steilen Abhänge hinunter getrieben; Geschütz und Munitions- wagen mußten im Stiche gelassen werden, und viele Menschen und Pferde fanden in den beiden furchtbar angeschwollenen Ge- birgsflüssen ihren Untergang. Das hohe Gewässer, die einge- brochene Dunkelheit, der fortwährend herabströmende Regen sowie der Mangel an Lebens Mitteln verhinderten die Verfolgung. War hier mit geringem Verluste ein glänzender Sieg er- rungen, so waren die weiteren Erfolge noch überraschender, un- geachtet erst am 28. die hochgehende Katzbach hatte überschritten werden können. Kaum konnte man sich in den Hohlwegen durch die Trümmer des Heergeräthes, hindurch arbeiten, das der Feind nebst dem größten Theile seines Geschützes zurückgelassen hatte. Die Division des französischen Generals Pnthod mußte sich ergeben, da sie vergeblich versucht hatte, den wasserreichen Bober zu überschreiten. Nur bei Bunzlau leistete der linke französische Flügel, der weniger gelitten, am 30. August lange Widerstand, doch auch er wurde über den Queiß zurückgejagt. Erst dort gönnte Blücher seinem erschöpften Heere einen Ruhe- tag. 150 Kanonen, unzählige Wagen mit Munition und Ge- päck wurden erbeutet, 20,000 Mann gefangen, und der Verlust der Franzosen überhaupt zu mehr als 30,000 Mann veranschlagt; doch auch die Verbündeten hatten schwere Verluste, namentlich die Landwehr; schlecht bekleidet, vielfach barfuß erlagen gar Viele den Strapazen oder kehrten auch wohl in die Heimach. zurück. Nach der kurzen Rast brach Blücher aufs neue auf und trieb Macdonald über die Neiße nach der Spree zurück, da aber setzte Napoleon selber seinem weitern Vordringen ein Ende, und Blücher ging der Verabredung gemäß, welche unter den Ver- bündeten getroffen war, bis znm Queiß zurück. Seitdem hieß der greise unermüdliche Feldherr bei den Seinen der „Mar- schall Vorwärts", noch ehe ihm der König die Feldmarschalls- Würde ertheilte; noch später wurde er wegen seiner ausgezeich- neten Verdienste zum „Fürsten von Wahlstatt" erhoben. Als Napoleon am 20. August von Dresden ausgebrochen war, seinem Heere gegen Blücher Hülfe zu bringen, glaubte Schwarzenberg, daß der Stoß gegen das Nordheer gerichtet wäre, und brach deshalb am 21. mit 200,000 Mann des böh-
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