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1. Theil 2 - S. 300

1867 - Berlin : Dümmler
30.) Xiv. Preußen als Großmacht. daselbst die dreizehnmal wiederholten Angriffe von 32,000 Fran- zosen abgewehrt, bis es endlich Grouchy gelungen war, oberhalb Wavre über die Dyle vorzudringen und die Preußen zurückzu- werfen, nachdem sie einen Verlust von 2—3000 Mann erlitten hatten. Als dann am 19. die Nachricht von der Niederlage Napoleoni eingetroffen war, hatte Grouchy seinen Rückmarsch nach Namur angetreten, war an der Maas unter dem Schutze der dortigen Festungslinie aufwärts gezogen und hatte sich dann an der Aisne abwärts nach Soissons gewendet, um möglichst schnell nach Paris zu gelangen. Blücher scheute indeß selbst Nachtmärsche nicht, um den Franzosen zuvorzukommen, so daß die englische Armee um zwei Tagemärsche zurückblieb. Von der Sambre wandte er sich zur Oise hinüber und warf sich auf die Rückzugslinie der Franzosen; nach Verlust von mehreren Tau- senden gelang es diesen jedoch, vor den Preußen Paris zu er- reichen. Vor dieser Stadt traf Blücher aber schon am 28. Juli ein, nachdem er jeden Antrag auf Waffenstillstand abgelehnt und sich auch nicht durch die Nachricht hatte aufhalten lassen, daß Napoleon zu Gunsten seines Sohnes abgedankt habe. In Paris mochten, die Reserven und die Nationalgarde eingeschlossen, wohl 80—90,000 Mann vereinigt sein, von denen etwa 60—70,000 im Stande gewesen wären, Blücher's 62,000 Preußen im offenen Felde entgegen zu treten, ehe noch die 50,000 nachrückenden Engländer herangekommen wären; die all- gemeine Bestürzung ließ aber solche Maßregel nicht wagen, vielmehr zog man es vor, hinter starken Verschanzungen den Angriff abzuwarten. Blücher jedoch schob seine Armee mit großer Schnelligkeit und Geschicklichkeit seitwärts an Paris vor- über, nachdem die Engländer in seine bisherige Stellung einge- rückt waren, überschritt bei St. Germain die Seine und rückte über Versailles gegen die Südseite der Hauptstadt vor. Ver- geblich stellte sich hier die Hälfte der französischen Armee den Preußen entgegen, sie wurde bei Sövres und bei Jssy, noch näher zur Stadt, geschlagen. Das führte schnell zu Unterhand- lungen mit der provisorischen Regierung, die am 4. Juli ihren Abschluß erhielten; Paris mußte übergeben werden, die Armee ungefährliche Stellungen hinter der Loire einnehmen. Erst als der Hauptschlag bei Belle Alliance bereits gefallen war, schickten sich die übrigen verbündeten Armeen an, in Frank- reich einzudringen. Wrede überschritt bei Mannheim am 19. Juni zuerst den Rhein, die russische Hauptarmee acht Tage später. Die Franzosen waren viel zu schwach, als daß sie ernst-
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