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1. Theil 2 - S. 23

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
23 Stadttheile und Vorstädte bedeutend vergrößert und hat jetzt über 147,000 Einwohner. In den letzten 30 Jahren ist München durch ausgezeichnete Bauwerke so verschönert worden, daß Fremde von Nah und Fern dorthin reisen, um die vielen Herrlichkeiten zu beschauen. Die meisten dieser Ban- werke sind von König Ludwig I., dem Vater des jetzt regierenden Königs Maximilian gegründet. Ihm zu Ehren wurde auf dem Odeonsplah sein schönes Reiterstandbild errichtet. Die von ihm ganz neu angelegte Ludwigs- ftraße beginnt mit der Feldherrn Halle, welche die Erzftandbtlder der bäuerischen Feldherren Ttlly und Wrede enthält, und schließt mit dem zu Ehren des bayerischen Heeres erbauten Siegesthor. Diese ganze Straße besteht*fast nur aus Prachtbauten, unter welchen das Bibliothek- und Universitäts-Gebäude die schönsten sind. An der vom jetzt regieren- den Könige ausgebauten Marimiltansftraße steht das große neue Regie - run g s geb äu de, und vor demselben das Reiterstandbild des im russischen Kriege (1812) gefallenen bayerischen Generals Erasmus von Deroy. Von den übrigen Denkmälern Münchens sind noch zu erwähnen: Das Denkmal des Königs Max I. (auf dem Max-Joscphsplatz); — das Retterftand bild des Kurfürsten Maximilian!, lauf dem Wittels- bacher-Platz) — und ein 100 Fuß hoher Obelisk (auf dem Karolinen- platz), eine Säule, welche ans erobertem Geschütz gegoffen und zur Erinne- rung an die 30,000 Bayern errichtet worden ist, welche im russisch-französi- schen Kriege (1812) ihren Tod gefunden haben. — ^ Unter den vielen Kirchen in München ist die schönste die Auerkirche, mit herrlichen Glasmalereien und einem teppicharttgen Dach von buntglasirten Ziegeln. Diese Kirche, wie auch die Basilika zum heiligen Bonifactus (mit schönen Wandgemälden), die Ludwigskirche (mit einem großen Altarge- mälde, das jüngste Gericht darstellend) und die All erh eilt genktrche oder Hofkapelle, (durch Säulen und Wände von Marmor und Gemälde auf Goldgrund ausgezeichnet) sind sämmtlich auf Veranlaffung und Frei- gebigkeit des Königs Ludwig erbaut. Unter den ältern Kirchen ist die Lieb- frauenkirche bemerkenswertb; ihre weit hervorragenden Thürme haben eine Höhe von 336 F. Im Chor' dieser Kirche befindet sich das marmorne Grabdenkmal des !im Jahre 1347 verstorbenen Kaisers Ludwig des Bayern. Eine herrliche Kirche erhebt sich in der Vorstadt Haidhausen durch die von dem würdigsten Stadtpfarrer Walser selbst in dien Gauen Bayerns ge- sammelten Spenden. Unter den Palästen Münchens zeichnen sich ans: das königliche Re- stdenzschloß, der Wittelöbacher Palast — der Leuchtenber- gische Palast — der Herzog Max - Palast — der Stände- saal u. s. w. An das königliche Residcnzschloß reihen sich im Hofgarten überdeckte Gänge oder Ar ca den, die mit schönen Wandgemälden geziert sind, und theilweise prächtige Kaufläden enthalten, welche der Bazar genannt werden. — Drei andere sehenswerthe Gebäude enthalten reiche Kunstsamm- lungen: die alte Pinakothek, altdeutsche, altniederländische und altitalie- ntsche Gemälde, die neue Pinakothek, Bilder neuerer Meister seit An- fang dieses Jahrhunderts, die Glyptothek, altgriechische Bildwerke in Marmor, welche König Ludwig als Kronprinz sammelte. — Außerhalb der Stadt, am Ende der Theresienwiese, ragt ein riesenhaftes Standbild aus Erz hervor, die berühmte Bavaria mit der Ruhm es - halle. Auf 66 Stufen steigt man durch das Fußgestell bis zur Figur, und in dieser, auf 60 eisernen Sprossen bis in den Kopf, in welchem 6 Per-
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