Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Theil 2 - S. 105

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
105 wenn matt die Zeit berechnet, die es braucht, ebe man einen hineingeworfenen Stein unten auffallen Hort, über 20,000 Ellen tief sein must. Eine andere Höhle in Norwegen senkt sich tief unter das Meer hinab; an der Stelle, bis zu der man in sie eingedrungen ist, hört man ganz deutlich das Meer über sich brausen. In der Tiefe der Erde muß aber auch eine Ursache sein, welche groste Warme um sich her verbreitet; man nennt sie das unterirdische Feuer. Denn wenn man in manche Bergschachte hinabsteigt, findet man da nicht blos die gewöhnliche Warme, die die Keller im Winter haben, und die nur daher kommt, dast die Kalte der Luft dahin nicht so eindringen kann, sondern eine andere, selbstständige Warme, die immer zunimmt, je tiefer man hinabkommt, und die ihre Ursache tief unter der Erdoberfläche haben must. Die glühen- den und geschmolzenen Massen, welche die feuerspeienden Berge oder Vulkane auswerfen, müssen auch aus einer sehr großen Tiefe herauskommen, und wahr- scheinlich wohl eben daher, wo jene von unten heraufdringende Warme her- kommt. Ein berühmter Reisender, Alexander von Humboldt, hat in einen gerade zur Zeit seiues Besuches ganz ruhigen Schlund eines feuerspeienden Berges hinuntergeseben. Da erblickte er in einer ungeheuren Tiefe, unten in einer weiten Höhlung, drei unterirdische Bergspitzen, aus denen oben Feuer und Rauch herausdrang. In Europa sind drei berühmte feuerspeiende Berge: der Hekla auf der Insel Island, der Vesuv in der Nahe von Neapel, und der Aetna auf der Insel Sicilien. Auch im Aetna siebt man, wenn es ganz ruhig ist, unten in der Tiefe das Feuer beständig atlfwalleu, die Lavamaffen, wie ein siedendes Wasser, immer heraufkochen und wieder niedersinken. Ehe der Vesuv, oder der Aetna zu speien anfangt, wird oft meilen- weit davon das Meer unten an seinem Grunde siedend warm, so dast die dort liegenden eisernen Schiffsanker ganz heiß werden und die Fische vom Grunde heraufkommen in die Nahe des Ufers, wo man sie dann in großer Menge fangen kann. Der eigentliche Heerd der Vulkane muß gar tief und weit entfernt sein, denn die Erdbeben, die bei solchen Ausbrüchen oft stattfinden, erstrecken sich öfters über 80 Meilen weit. Ueberhaupt sind alle die Erscheinungen, die bet großen vulkanischen Ausbrüchen vorkommen, gar gewaltig und merkwürdig. Die Luft wird oft Meilen wett umher finster, so daß man bet Tage Licht anzünden muß; auf das unterirdische Brüllen und auf das Beben der Erde folgen dann berghohe Rauch- und Feuersaulen. Dabei scheint auch der Him-' mel in der Gegend des feuerspeienden Berges in Feuer zu stehen. Blitze fahren aus den Wolken herunter nach dem brennenden Schlunde, und Blitze fahren aus diesem herauf in die Wolken. Regengüsse stürzen nieder und machen die ausgeworfene Asche zu einem Schlammstrome. Ein solcher Ascken- und Schlammregen begrub im Jahre 79 nach Christi Geburt in der Nahe des Vesuvs die Städte Herculanum, Pompeji und Stadia. Erst in neuerer Zeit hat man sie zum Theil wieder aufgegraben. Die heißen Quellen mögen wohl auch aus großer Tiefe heraufkommen, und zwar in der Gestalt von Dampfen, die aber, wo es kalter wird, zu Wasser werden und dann als heiße Quellen an der Oberflache der Erde her- vordringen. Gottes Fürsorge für die verschiedenen Völker der Erde. Wundersam wird das Herz ergriffen und zur Bewunderung hingerissen, wenn wir die väterliche Fürsorge Gottes für die verschiedenen Völker des Erd-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer