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1. Theil 2 - S. 174

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
oder ganze Alpeisenhaufen in heißes Wasser und laßt darin zu- gleichem Zwecke die Krauten baden. Zn Obstgarten richten diese Thiere manchen Schaden an, wenn ste sich dort eingenistet haben. Bisweilen halten sie sich auch auf Vorrathsböden und in Wohnhäusern auf und sind dann schwer wieder . auszurotten. Außer der Waldameise gibt eöauch Roß am eisen, die größer sind und in alte Baumstämme bauen, ferner schwarze Ameisen, welche sich in die Erde graben und in Obstgärten gefunden werden .und rothe Ameisen, die unter Steinen wohnen und einen Stachel haben, womit sie stechen können. Die Schmetterlinge haben einen dretthetligen Körper und an ihm vier Flügel, welche häufig sehr schöne Farben tragen. Die meisten haben einen röhrenförmigen Rüssel, mit welchem sie aus den Blüthen den Honig- saft aussaugen. Manche sind blos am Tage in Bewegung (Tagfalter), andere in der Dämmerung oder während der Nacht (Dämmerungs- und Nachtfalter). Ihre Larven oder Raupen richten an Bäumen und Pflanzen großen Schaden an und werden Blattraupen, Grasraupen, Baumraupen ge- nannt. Viele Bäume und Pflanzen haben thre eigenen Schmetterlinge, die sich auf keinen anderen Pflanzen aufhalten. Der weiße Kornwurm legt seine Eier in das Korn auf Getreideböden, und wenn aus ihnen die Raupep auökrtecten, so verzehren diese das Getreide. Ebenso zerstört die Larve der Kleidermotte die Kleiderstoffe und die Pclzmotte die Pelzwaaren durch Ab- nagen der Haare. Man schützt sich gegen sie am besten, wenn man solche Kleider gilt listet und im Sommer oder überhaupt zur Zeit, wo man sie nicht braucht, öfters allseinander legt, stark ausklopft und zwischen sie stark riechende Gegenstände bringt, wie Lavendel, Kampher oder Pfeffer. Ein Schmetterling, dessen Raupe sich einspinnt, ehe sie sich in eine Puppe verwandelt, ist ein äußerst nützliches Thier. Denn das Gespinnst der Raupe verschafft nicht nur Tausenden von Menschen Arbeit und Nah- ruilg, sondern liefert auch einen Stoff zur Bekleidung, der in der ganzen übrigen Natllr an Schönheit und Dauerhaftigkeit nicht seines Gleichen hat. Wir meinen nämlich den Seidenspinner, dessen Raupe Seidenraupe heißt. In früheren Zeiten kam die Seide aus China und wurde unmäßig theuer bezahlt. Unter dem griechischen Kaiser Justtnianus aber brachten im Jahre 552 mehrere Mönche in ihren ausgehöhlten Wanderftäben Sktden- raupeneier mit nach Hause und nun begann man in Konstantinopel und Griechenland die Seidenzucht zu betreiben. Im 12ten Jahrhundert wurde sie in Sicilten ; und Italien und von hier aus im 15ten nach Frankreich ein- geführt. Seit einer Anzahl von Jahren sind auch in Deutschland an vielen Orten gelungene Versuche mit der Seidenzucht angestellt worden. Im Gan- zen hat man es aber damit bis jetzt noch nicht zu einem gehörig belohnenden Ergebnisse gebracht, weil die Zucht des weißen Maulbeerbaumes, von dessen Blättern die Seidenraupen ausschließlich leben, in unserem Klima mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Die Eier der Seidenraupen sind so klein wie Hirsekörner und jedes Weihchen legt deren 300—500. Diese Eier wer- den im Winter an einem trockenen Orte aufbewahrt und hervorgenommen, sobald die Maulbeerbäume ausgeschlagcn sind. Man bringt sie nun an die Sonnenwärme oder in ein gleichmäßig geheiztes Zimmer, worauf nach 10 bis 12 Tagen die kleinen Räupchen auskriechen. Diese fangen sogleich an, von den für sie hingelegten frischen Maulbeerblättern zu fressen und wachsen dann zusehends. Wenn die Raupen vollständig ausgewachsen sind, so häuten sie sich viermal, hören dann auf zu fressen und spinnen sich ein, wozu ste 3 — 4 Tage brauchen. Sie haben nämlich im Munde zwei feine Röhren,
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