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1. Theil 2 - S. 272

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
272 wird; z.b. Wenn der Vater den Brief wird geschrieben haben, so wird der- selbe unverzüglich auf die Post getragen. Bet diesen sechs Zetten unterscheidet man drei Hauptzeiten und drei Nebenzeiten. Die drei Hauptzeiten sind: Die Gegenwart (gegenwärtige Zeit), die Vergangenheit (zweit- oder völlig vergangene Zeit); die Zukunft (künftige Zeit). Die drei Nebenzeiten sind: die erstvergangene (jüngstvergangene) Zeit; die drtttvergangene (längstvergangene) Zeit; die vermischt- künftige (künftigvergangene) Zeit.' 4) Sprechweisen sind es vier: a) die gewisse (anzeigende Art), 1>) die ungewisse (verbindende Art), e) die befehlende Sprechweise und <1) die unbestimmte Art (Grundform). a) Ein Zeitwort steht in der gewissen Sprechweise, wenn mit demselben Etwas als gewiß ausgesagt wird; z. B. Der Vater schreibt. I>) Ein Zeitwort steht tu der ungewissen Sprechweise, wenn mit demselben Etwas als ungewiß, wünschend oder bedingend aus- gesagt wird; z. B. Wir hoffen, der Vater schreibe; o daß er schriebe; wenn er schriebe, geschähe es gewiß nicht umsonst. c) Ein Zeitwort steht in der befehlenden Sprechweise, wenn mit einem Zeitworte Etwas als befehlend, ermahnend, oder bittend ausgesagt wird; z. B. Schreib fleißig! Wenn du jetzt nicht fleißig schreibst, wirst du es später bereuen müssen! — Kind, schreib doch fleißig und gern; die guten Eltern wollen es ja! ei) Ein Zeitwort steht tu der unbestimmten Art (Grundform), wenn es ohne alle Bestimmung der Person und Zahl Etwas aussagt; z. B. In der Jugend fleißig lernen ist nützlich. Dem Feinde vergeben ist edel. Diese unbestimmte Art, welche stets auf n oder en ausgeht, woran man sie auch erkennt, ist eigentlich der Grund, die ursprüngliche Form eines jeden abgewandelten (angewandten) Zeitwortes; daher der Name Grundform. Zu den Sprechweisen (den Arten der Zeitwörter) gehört auch die Mittelart, — das Mittelwort, deßhalb so genannt,' weil es an der Natur des Zeit- und Etgcirschaftswortes Theil nimmt — aus dem Zeitwort gebildet und als Eigenschaftswort (Beschaffenheitswort) gebranchl wird; z. B. der liebende Vater, das geliebte Kind; der Baum ist blühend, der Apfel ist gepflückt. Diese Beispiele zeigen uns, daß es zweierlei Mittelwörter gibt, nämlich: das der Gegenwart und das der Vergangenheit. Ersteres wird gebildet, indem mau dem Stamm deö Zeitwortes die Nachsilbe „end" — oder der unbestimmten Art (die schon „en" oder „n" hat), ein bloses „d" anhängt; z. B. lieben — liebend; letzteres wirb gebildet, indem man vor dem Stamm des Zeitwortes die Vorsilbe „ge" und nach demselben „t" oder „en" setzt; z. B. lieben, ge- lieb-t, — gehen, gegang-en. Zeitwörter, die schon eine Vorsilbe haben, oder solche, die unzertrennbar zusammengesetzt sind, oder die auf tren ausgehen, erhalten die Vorsilbe ge nicht; z.b. voll- enden — vollendet; liniren — lintrt. 5) Formen sind cs zwei: a) die thätige und b) die leidende Form. a) Das Zeitwort steht in der thätigen Form, wenn es anzeigt,
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