1891 -
Leipzig
: Weber
- Autor: Helm, Reinhold
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Wanderungen.
junger Kiefern. An diese schließt sich ein Fichtenbestand an.
Zuletzt finden wir Laubholz, mit etwas Nadelholz gemischt.
Der Bienitzhügel fällt nördlich auffallend steil nach der Elsteraue
ab. Diese hat hier einen moorigen, fast torfigen Boden, auf dem
sich eine weite Wiesenfläche mit zahlreichen Strauchgruppen aus-
breitet. Im Herbste und Frühjahre sind hier Störche, Schnepfen
und Kiebitze zu beobachten. Bodenbefchaffenheit, Pflanzenlleid und
Tierleben erinnern uns an eine Moorlandschaft. Am Ende des
Bienitz angelangt, stehen wir vor der Aue des Zschambert-
baches, welche eine ganz ähnliche Beschaffenheit, wie der. mit ihr
zusammenstoßende Teil der Elsteraue hat. Wir gehen am West-
rande des Bienitz, der hier aus Laubholz besteht, hin und
bemerken dabei mehrere Kaninchenhöhlen im Decksande des Hügels.
Wo der Wald zu Ende ist, führt uns ein Pfad den Abhang
hinaus, an einer zum Zschambert abfließenden Quelle vorbei bis
zu einer Grube, in welcher der Decksand des Bienitz abgebaut
wird. Von hier aus haben wir eine Aussicht, welche der vom
Wachberg (siehe nächste Wanderung) ähnlich ist. Östlich liegt die
Schönauer Ebene, westlich die Zschambertaue. Nach Süden hin
überblicken wir die Rückmarsdorfer Hügel. Von der Grube gehen
wir in östlicher Richtung am Waldrande hin und treffen den vom
Sandberg herkommenden, in den Bienitz hineinführenden Weg. Auf
diesem gehen wir in den Wald hinein. Derselbe beginnt mit
Laubholz, das meist aus Sommereichen, Birken und Haselsträuchern
besteht. An sonnigen Stellen wuchern das Heidekraut und der
Wachtelweizen, im Schatten finden wir die Maiblume. Weiterhin
stehen rechts vom Wege hohe Kiefern. An diese schließt sich ein
Fichtenbestand an. Hier ist der Boden durch eine kahle, braune
Decke abgestorbener Nadeln verhüllt. Ein geheimnisvolles Halb-
dunkel herrscht in dem Fichtenwalde. Wir kehren zum Waldrande
zurück und gehen in nordöstlicher Richtung an demselben weiter.
Am Waldende wenden wir uns nach Burghausen, von hieraus
dem Gundorfer Weg über den kleinen Bach nach Gundorf. Bon
hier kehren wir aus der Straße zurück bis Böhlitz-Ehrenberg.
Daselbst überschreiten wir die Luppe. Jenseit des Flusses beginnt bald