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1. Heimatkunde von Leipzig - S. 99

1891 - Leipzig : Weber
Bodenverhältnisse. 99 ralischen Pflanzennährstoffen Kali, Kalk, Magnesia und Phosphor- säure sind. Seine Durchlässigkeit, durch welche Wärme und Feuchtsein des Bodens bedingt sind, ist in verschiedenen Gebieten sehr verschieden. Ein sehr durchlässiger, daher warmer und trockner Ackerboden findet sich dort, wo der Geschiebelehm geringe Mächtig- keit hat, also in der Schönauer und im vorderen Teile der Probstheidaer Ebene. Hier finden wir deshalb vorzugsweise Roggen-, Hafer- und Kartoffelbau. Wenig durchlässig, und darum naß und kalt, ist der Boden in Gebieten mit mächtiger Geschiebe- lehmdecke, wie in der Thonberger, Paunsdorfer und Lindenthaler Ebene. Hier lassen sich auch Weizen, Gerste und Rotklee mit Erfolg anbauen. Auch der Decksand ist, gemäß seiner mineralischen Zusammen- setzung, reich an mineralischen Pflanzennährstoffen; dagegen hat seine lockere Beschaffenheit eine große Durchlässigkeit zur Folge, so daß die Ackerkrume des Decksandes an großer Trockenheit leidet. Hier gedeiht die Kartoffel nur in nassen Jahren; hier wird der Roggen am frühesten reif. Stellenweise sind die Decksandgebiete unbebaut, wie am Wachberg bei Rückmarsdorf, oder bewaldet, wie auf dem Bienitz, nördlich von Lindenthal und am Weinberge bei Taucha. Der Löß ist infolge seiner Zusammensetzung ohne mineralische Nährstoffe; aber er bildet dort, wo die Lößdecke nicht zu dünn ist, wie in dem vorderen Teile der Harthebene, einen nicht zu trocknen, aber auch nicht zu nassen und kalten Ackerboden. Der Aulehm eignet sich infolge seines meist reichen Thon- gehaltes, der ihn schwer durchlässig und dadurch naß und kalt macht, im allgemeinen zum Feldbau nicht; wir finden ihn hierzu nur verwendet, wo er. wie bei Lauer, Schleußig, Leutzsch und Gundorf, eine mehr sandige Ausbildung hat; meist finden wir Wiese und Laubwald in den Gebieten des Aulehms. Der humusreiche und deshalb warmen Boden gebende Aulehm im Thale der östlichen Rietzschke zwischen Alt-Sellerhausen und Anger-Crottendorf hat einen sehr ergiebigen Gemüsebau hervor- gerufen.
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