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1. Heimatkunde von Leipzig - S. 116

1891 - Leipzig : Weber
116 Systematische Heimatkunde. Auch in den gemischten Beständen kommen nur die bisher genannten Holzarten vor. An dem sonnigen Südrande der Hoch- wälder reift die Brombeere. Am Boden der Fichtenbestände, in denen ein geheimnisvolles Halbdunkel ruht, fehlt fast aller Pflanzen- wuchs. Die braunen, abgestorbenen Fichtennadeln verhüllen das Erdreich. Auch in den Kieferbestünden fehlt das Unterholz fast vollständig und die krautigen Gewächse können hier zu keinem üppigen Wachstum kommen. Unter dem Laubholz sinden wir an sonnigen Stellen die Maiblume, das Heidekraut, die Heidelbeere und den Wachtelweizen. In unsern Waldungen haben Hase und Reh ihr Lager. In der Tiefe jagt der Maulwurf. Auch Fuchs und Kaninchen haben hier unterirdische Baue. Im Laube raschelt die Eidechse. Blind- schleiche und Ringelnatter gleiten zwischen Gras und Kräutern dahin. Am Boden fängt der braune Grasfrosch und auf den Sträuchern der Laubfrosch Insekten. Vereinzelt tritt auch die Kreuzotter auf. In den Baumkronen klettert das Eichhorn, ver- folgt vom Edelmarder. Grünspecht und Star bewohnen die Baumlöcher. Die Nachtigall flötet auf den unteren Ästen der Bäume in den Auenwäldern; sie nährt sich von Mücken, welche in den Lachen sich zahlreich entwickeln. Der Edelstnk läßt seinen lauten Schlag hören. Die Kohlmeise treibt sich geschwätzig in den Ästen umher. Auch der Kuckuck und die Ringeltaube machen sich durch ihren Ruf bemerkbar. Selbst Fasanen hört man in den Auen- wäldern bei Kleinzschocher. Unsere Wiesen befinden sich ausnahmslos in den Thalsohlen der Flüsse und Bäche und werden nach ihrer Lage als Elfter-, Luppe-, Pleiße-, Parthe-, Rietzschke- und Zschambertwiesen unter- schieden. Einzelne Teile der Wiesenflächen sind mit besonderen Namen belegt. So liegen im Elfterthale in der Nähe Leipzigs die Heilige Wiese, die Vogelwiese, die Bauernwiese rc. Die Wiesen werden in der Regel jährlich zweimal geschnitten und das Pflanzen kleid erhält dadurch ein sehr wechselndes Ausseheu. Betrachtet man es kurz vor dem ersten, etwa im Anfang des Juni erfolgenden Schnitt, so fallen insbesondere zahlreiche Grasarten mit den fruchttragenden
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