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1. Die Erde und ihre Bewohner - S. 537

1833 - Stuttgart Wien : Hoffmann Gerold
Asia, das asiatische Rußland. 537 Die Nasen sind platt, die Augen klein und die großen Ohren stehen vom Kopfe ab. Sie sind gute, gewandte Reiter. Ihre Zelte sind ge- räumig und reinlich. 50 und manchmal an hundert solcher Zelte bil- den ein Aul oder Dorf. Die Baschkiren nennen sich selbst Basch kurt. Sie haben ein schmales, plattes Gesicht, große Ohren, kleine Augen und dunkelbrau- nen Bart, stärkeren Knochenbau als die Tataren, und sind fleischiger als diese. Die meisten von ihnen wohnen um den südlichen Theil des Uralgebirges (im Orenburgifchen), im Sommer in Filzjurten, im Win- ter in Dörfern von 30 bis 40 Hütten. Die verschiedenen Stämme haben Aelteste, als Vorsteher, denen die russische Regierung einen Schreiber zutheilt, um ihre Befehle bekannt zu machen. Die Baschki- ren zahlen der Regierung keinen Tribut, sondern leisten dafür Kriegs- dienste, wozu sie sich selbst mit Pferden und Waffen versehen müssen. Sie dürfen sich ihre Befehlshaber über 10, 50 und 100 Mann selbst wäh- len. Die Anführer der Regimenter bestimmt aber die russische Regie- rung aus diesen Vorgesepten. Da sich jeder Baschkir nach Belie- den kleiden kann, haben die Regimenter ein buntes, wenig militä- risches Aussehen. Alle sind mit Säbeln, ein Theil mit Pistolen und Flinten, lmd ein anderer Theil mit Bogen und Lanzen bewaffnet. Auf dein Marsche reiten sie unordentlich, wie eine Heerde, durcheinander, und stellen sich erst in Reihen, wenn Halt gemacht wird. Sre dienen im Felde als leichte Truppen und zu Hause als Gränzwächter gegen die Kirghisen. Beide Geschlechter tragen lange, weite, mit Pelz eingefaßte Röcke, meist von rothem Tuch, und im Winter Schafpelze, oder Kleider aus Pferdehäuten, die so zubereitet sind, daß die Mähne den Rücken hinab hängt. Die Mühe ist spihig, von Tuch, und hat einen aufwärts gebogenen, abstehenden Pelzrand. Auf Reisen tragen die Männer so weite Hosen, daß alle Kleider in dieselben hineingestopft werden können. Vorzüglich beschäftigen sich die Baschkiren mit der Pferdezucht; ei- nige treiben auch nebenher etwas Ackerbau und viele Bienenzucht, so daß manche einige hundert Bienenstöcke haben. Ihre reichen Eisen- und Kupferminen überlassen sie den Russen zu bebauen, während sie es vorziehen, sich mit ihren Windhunden und Falken auf der Jagd herumzutreiben. Wenige Baschkiren haben mehr, als zwei Frauen. Der gewöhn- liche Preis einer Braut ist 15 bis 200 Stück Vieh. Die Kuralinzen, welche im westlichen Theile des asiatischen
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