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1. Lesebuch zur Geschichte des 19. Jahrhunderts - S. 91

1909 - Frankfurt am Main [u.a.] : Diesterweg
einer hinter dem andern wie die Kraniche. Auf einmal gab's halt. Was war los? Nach nherer Untersuchung fand es sich, da einer vorne stand und schlief, und er, wie wir, bis der die Knie im Wasser war. Die vor ihm waren fort, Wir waren die hinterste Kompagnie, Was war nun zu tun? Zum Glck waren wir noch nahe an einem Dorfe, wohin etliche Mann abgeschickt wurden, um einige Fhrer zu holen, weil man sonst gar leicht in den Strom htte strzen knnen. Ittit Hilfe dieser Fhrer erreichten wir des Morgens Bunzlau. Nur noch eine halbe Stunde spter, und wir waren abgeschnitten oder gefchneppt wie der Vogel im Hteisentasten. Wir passierten nun die Brcke, die sogleich zerstrt wurde, und lagerten uns diesseits des Flusses an einem Abhnge. (Es war, wie ich glaube, am 29. August. Und da der liebe Gott an diesem Tage, wie auch nach der Sintflut, die Sonne mit ihren erwrmenden Strahlen wieder sehen lie und eben gerade der Widerschein in unser Lager fiel, so entkleideten wir uns bis auf die haut und trockneten unsere Kleidungsstcke, sowie auch den Inhalt unserer Tornister. Das war nun freilich nicht so schn anzusehen, als es wohltuend fr unseren Krper war. Wir trockneten auch die Gewehre aus. Am ganzen Krper, soweit das Wasser gereicht hatte, bekam ich einen Ausschlag. Des Nachmittags brachen wir auf und marschierten der Grlitz nach Bautzen hin. ^2. Erstrmung des Grimmaischen Tores in Leipzig. Friccius, Geschichte des Krieges in den Iahren 1813/14. (Es war ungefhr 11 Uhr, das Tor war stark verrammelt, von neuen starken Planken gezimmert, oben auf der Spitze, um as bersteigen zu verhindern, mit starken eisernen Widerhaken und unten mit vielen Schie-lchern versehen. Das Wacht- und Zollhaus, nahe am (Eingang des Tores rechts, war verlassen, aber die Huser, welche zum Teil die Vorstadtmauer nach dem Hintertore zu bilden, besonders aber das Gebude, welches auf dem Kirchhofe steht, eine Fortsetzung der Kirchhofsmauer ist und einen spitzen Winkel mit dem Tore bildet, war stark vom Feinde besetzt. Die Truppen, welche gegen das Tor anrckten, erhielten von vorn und von beiden Seiten ein nahes starkes Feuer, ohne dem Feinde hinter seinen Bollwerken viel schaden zu knnen. Zum Sturm war nichts vorbereitet. Wir hatten keine Leiter, keine Axt, keine Brechstange, noch andere hnliche Instrumente zur Hand- kein Zimmermann, kein Pionier war uns zur Seite, kein Geschtz in der Nhe, um das Tor einzuschieen. Immer strker wurde aus der Stadt, aus allen Fenstern, von allen Dchern, selbst vom 3ohannistirchturme herab, welcher zur Warte zu dienen schien, auf uns geschossen. In jeder Minute traf ein Schu. Mein Pferd erhielt eine Kugel in die Kinnlade und war nicht mehr zu bndigen; ich mute es verlassen. In seinem tiefen Schmerz bumte sich das mchtige Tier unaufhrlich und wurde noch eine Zeitlang von einem Landwehrmanne festgehalten, ri diesen aber bald mit sich fort, sprengte die Zgel und strzte
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