Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lesebuch zur Geschichte des 19. Jahrhunderts - S. 188

1909 - Frankfurt am Main [u.a.] : Diesterweg
188 der schleswig-holsteinschen Bewegung zuerst ein festes Ziel und eine scharfe Waffe im Kampfe verlieh. Uwe Lornsen wies darin auf Grund von Urkunden nach, da die Ritterschaft Schleswig-Holsteins im Iahre 1460 den Grafen von Oldenburg, den die Dnen zu ihrem König erhoben hatten, zum Herzog von Schleswig und Grafen von Holstein gekrt habe nicht als dnischen König (wenn auch wohl mit Rcksicht darauf, da sie dadurch den ewigen Kmpfen zwischen den beiden Lndern ein Ende zu machen hoffte), sondern als Grafen von Idenburg, nicht gezwungen, sondern in vollkommen freier Wahl. In einer wohlverklausulierten vlkerrechtlichen Hfte, der sogenannten Unionsurkunde", hatte die Ritterschaft noch vor der Wahl drei Bedingungen gestellt, und diese Urkunde war von beiden Teilen beschworen worden: 1. da die Herzogtmer selbstndige Lnder bleiben sollten; 2. da sie fr immer unzertrennlich sein sollten; 3. da in den Herzogtmern lediglich der Mannesstamm (nach deutschem Frstenrecht) zur Erbfolge berechtigt sei. Fr die Haltung der Schleswig-Holsteiner war dies ein entscheidendes (Ereignis. Gleich allen diesen nrdlichen deutschen Stmmen besitzt das Volk von Schleswig-Holstein einen sehr ausgebildeten Sinn fr das historische Recht und eine groe Zhigkeit in dessen Verteidigung. Jene drei Punkte der ,,Unionsurkunde" wurden von jetzt an ebenso viele Losungsworte des Widerstandes gegen alle vom Knigreich aus unternommenen Danisierungs-versuche. Und ein solcher Widerstand ward nur zu bald in hchstem Grade notwendig. 3m Jahre 1844 stellte ein Mitglied der dnischen Stndever-fammlung zu Roeskilbe, Algreen Ussing, den Antrag: der König wolle die ganze dnische Monarchie fr unteilbar und nach dem ,Knigsgesetz' (welches auch weibliche (Erbfolge zulie) vererbend erklären". Huf diesen Antrag folgte 1846 ein Erla des Knigs Christian Viii. (ein sogenannter offener Brief"), der die (Einverleibung Schleswigs in Dnemark aussprach. Das gleiche hinsichtlich des deutschen Bundeslandes Holstein zu tun, trug man doch Bedenken. Dagegen nun erhoben sich wie ein Mann die beiden deutschen Stnde-Versammlungen von Schleswig und Holstein. An der Spitze der schleswigschen Stndeversammlung stand als Prsident der Advokat Wilhelm Hartwig Beseler in Schleswig, ein Mann von entschlossenem und zhem Charakter; an der Spitze der holsteinischen der Professor des Staatsrechts an der Universitt Kiel, Falk, ein durch sein Alter wie durch seinen Ruf als wissenschaftliche Autoritt ehrwrdiger Gelehrter. Beide Versammlungen beschlossen eine Adresse an den König, worin sie die verbrieften Rechte der Herzogtmer gegen die in dem Offenen Brief" kundgegebenen Absichten verwahrten. Die holsteinischen Stnde richteten gleichzeitig eine (Eingabe an den Bundestag, worin sie dessen Hilfe anriefen. Der knigliche Kommissar erklrte, eine solche Adresse nicht annehmen, berhaupt Petitionen der Stnde in dieser Angelegenheit nicht zulassen zu knnen. Da erhoben sich in der einen wie in der anderen Stndeversammlung smtliche Abgeordnete (bis auf einen ganz kleinen Rest) und erklrten einmtig, einer nach dem anderen, da
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer