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1. Lesebuch zur Geschichte des 19. Jahrhunderts
1909 -
Frankfurt am Main [u.a.]
: Diesterweg
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1. Lesebuch zur Geschichte des 19. Jahrhunderts 
- S. 252
1909 -
Frankfurt am Main [u.a.]
: Diesterweg
252
Wilhelm verkndete, da Er fr Sich und Seine Erben an der Krone Preuens den altehrwrdigen Titel des Deutschen Kaifers in neuem Glnze wiederherstellen wolle.
Hm Ittorgen des 18. begab sich der Kronprinz nach dem Schlo, um hier Seinen (Erlauchten Vater zu empfangen. Huf dem Schlohofe stand, ebenso wie vor der hauptwache, als Ehrenwache eine Kompagnie des (7.) Knigs-Grenadier-Regiments mit der Fahne.
Se. Majestt verlieen Hllerhchst Ihr Hauptquartier Schlag 12 Uhr. vor dem Schlosse angekommen, lieen Hllerhchstdieselben es auch heute Sich nicht nehmen, die Truppen der Ehrenwache zu inspizieren.
Whrend Se. Majestt, umgeben von den Prinzen, den Fürsten, Gene-raleit und Ministem, noch einige Hugenblicke in den Vorzimmern der Festrume verweilten, hatte sich in dem Saale, wo die Feierlichkeit stattfinden sollte, der Galerie des Glaces, die Versammlung geordnet. Hn der Sdseite, die nach dem Park geht, rechts und links von dem mit einer roten Decke bekleideten Hitar, welche als Symbol das Zeichen des Eisernen Kreuzes trug, standen die Truppen, welche die Fahnen nach Versailles begleitet hatten. Die Fahnen selbst, von den Fahnentrgern gehalten, hatten ihren Platz auf einer Estrade an der Gstseite des Festraumes. Die Zahl der anwesenden Offiziere betrug zwischen 5600.
Bald nach 121/* Uhr traten Se. Majestt in den Festsaal ein, während ein Sngerchor, zusammengesetzt aus Mannschaften des 7., 47. und 58. Regiments, das Jauchzet dem Herrn alle Welt" anstimmte. Der König nahm in der Mitte vor dem Hitar Hufftellung, im Halbkreise um Se. Majestt die Prinzen und Fürsten; der Kronprinz, Prinz Hdalbert von Preußen, der Kronprinz und Prinz Georg von Sachsen, die Groherzge von Baden, Sachsen und Oldenburg, die herzge von Coburg, Meiningen und Hlten-brg, die Prinzen Otto, Luitpold und Leopold von Bayern, die Prinzen Wilhelm und Hugust, sowie die herzge (Eugen der ltere und (Eugen der Jngere von Wrttemberg, die (Erbgroherzge von Sachsen, Medien-burg-Schwerin und -Strelitz, die (Erbprinzen von Meiningen, Hnhatt, die Fürsten von Schaumburg-Ltppe und Schwarzburg-Rudolstadt, der (Erbprinz von hohenzoltern, der Landgraf von Hessen, der Herzog von Huguftenburg, die Fürsten von Wied, Putbus, Lynar, Ple, die Prinzen von Heu, drot), Birou von Turland. hinter den Fürsten und ihnen zur Seite standen die Generale und Minister. Hn der Spitze des linken Flgels der Bundeskanzler, der hausminister Freiherr von Schleinitz, rechts Staatsminister Delbrck.
Nach dem (Ehorgesang sang die Gemeinde einen Vers des Chorals: Sei Lob und (Ehre". Dann folgte die Liturgie und darauf die Festrede. Nachdem der Gesang: Nun danket alle Gott" und der Segen die kirchliche Feierlichkeit beendet hatten, schritten Se. Majestt durch die Rethen der Versammlung auf die Estrade zu, verlasen vor den Fahnen die Urkunde der Verkndigung des Kaiserreichs und gaben dann dem Bundeskanzler den Befehl zur Verlesung der Proklamation an das deutsche Volk". Mit lauter Stimme rief darauf der Groherzog von Baden: Se. Majestt der Kaiser Wilhelm lebe hoch!"