Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 29

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 29 — Im November 333 rückte der König in Syrien ein. In der Ebene von Jssns, am Strande des Mittelmeeres, hatte Darius ein großes Heer gesammelt; schon die Zahl der in den Reihen der Perser stehenden Griechensöldner überstieg die gesamte mazedonische Streitmacht. Aber mit wuchtigem Stoße brachte Alexander die feindlichen Haufen ins Wanken, und der Großkönig war der erste, der flüchtig den Kampfplatz verließ; ihm folgte das führerlose Heer1. Nach der Schlacht zog Alexander die syrische Küste entlang, um der persischen Flotte jeden Stützpunkt zu entziehen. Freilich hat Napoleon diesen Zug getadelt. Nur die uralte phönizische Insel-stadt Ty rus, die Mutterstadt Karthagos, verschloß dem König die Tore. Erst nach sieben Monaten gelang es ihm, sie zu erobern; die Bewohner, die den Sturm überlebten, wanderten in die Sklaverei. Dasselbe Schicksal widerfuhr der Philisterstadt Gaza, der Heimat des Gazestoffes. Eine Woche nach ihrem Falle betrat er das Wunderland der Pharaonen. Wie muß der große Eroberer gestaunt haben beim Anblicke der altersgrauen Pyramiden, an deren Fuße mehr als zweitausend Jahre später ein anderer Eroberer, Napoleon, seine Soldaten in die Schlacht führte! An einem Mündungsarme des Nil erstand die rasch aufblühende Stadt Alexandria, die noch heute die zweitgrößte des Landes ist. Von dort aus besuchte er auf einem Wüstenzuge die Oase Siwah und betrat das Aller-eiligste des Ammontempels. Nach der Überlieferung begrüßten ihn die Priester mit der Anrede „Sohn des Gottes" und gaben damit seiner Herrschaft über das Nilland die religiöse Weihe. Frühjahr 331 war es, als Alexander nach Asien zurückging. Er überschritt den Euphrat, in der Nähe des heutigen Mosul, woher der Musselin stammt, den Tigris und stieß in der Ebene von Gaugamsla, dem heutigen türkischen Karmelis, unweit der Trümmer Ninives, auf Darius und sein Heer. Am 2. Oktober qq.. kam es zur Entscheidungsschlacht; Alexander siegte. Den Groß- Ool könig stieß auf der Flucht ein verräterischer Satrap nieder; als Alexander den Toten auffand, bedeckte er ihn mit seinem Kriegsmantel und ließ dann die Leiche mit allen Ehren in der persischen Königsgruft bestatten. Die Euphrat- und Tigrisländer wurden eine leichte Beute des Siegers. In feierlichem Zuge überreichten ihm die Balspriester die Schlüssel von Babylon und seiner Königsburg; auch Susa, die Schatzkammer des Reiches, öffnete ihm die Tore. Zu Persepolis und Pasargldä stand Alexander an den Grabstätten der Achämeniden; in die Prachthallen der Großkönige flogen auf sein Geheiß die Brandfackeln der Mazedonier. 1 Auf die Schlacht bei Jssus wird ein 1831 in Pompeji gefundenes Mosaik-bild aus griechisch-römischer Zeit ljetzt in Neapel) gedeutet.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer