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1. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 32

1916 - Düsseldorf : Schwann
durchdrungen, der seither tot gelegen; was in Jahrtausenden kaum einmal geschieht, war endlich einmal wieder eingetreten: der größte Mann seiner Zeit stand an ihrer höchsten und wirksamsten Stelle — einer jenerschöpfe-rischen Geister, von denen sein Lelirer Aristoteles sagt, daß es kein Gesetz für sie gebe, weil sie selbst Gesetz seien, und daß ein solcher wie ein Gott unter den Menschen wandle." — 6. Die Diadochenreiche. Wer war der „Würdigste", das Zepter des kinderlosen Alexander zu führen? Jahrzehnte hindurch stritten die Feldherren des großen Mazedoniers, die sogenannten Diadochen, d. H. Nachfolger, unter sich um sein gewaltiges Erbe. Keiner gewann die Oberhand, und schließlich zerfiel das Reich. Drei Großstaaten sehen wir sich bilden: in Europa Mazedonien samt Griechenland mit der Hauptstadt Thessalonich, dem heutigen Saloniki in Thrazien, in Asien das weit nach Osten sich erstreckende Syrien mit Antiochien, dem jetzigen Antakia, in Afrika das handelreiche Ägypten mit der mächtigen Alexanderstadt am Nil. Glanzvoll waren die großen Fürstenhöfe der Diadochengeschlechter; die mazedonischen Antigoniden, die syrischen Seleukiden, die ägyptischen Ptolemäer wetteiferten miteinander an Pracht und Üppigkeit. Aus dem uneinigen syrischen Reiche gingen im Laufe der Zeit mehrere Kleinstaaten hervor: Pergamum, Bithynien, der Inselstaat Rhodus, der Staat der Gllaler, den die Apostelgeschichte nennt, und Judäa, das Land der Makkabäer. In der langen Friedenszeit, die nach den Diadochenkriegen über die Welt des Ostens kam, entwickelte sich mit dem Handel ein ungeheurer Wohlstand der Völker; im 3. Jahrhundert v. Chr. stand, so sagt man, die äußere Gesittung der Menschen im Orient auf ihrer Höhe. Die Verbindung des Ostens mit dem Westen seit Alexander förderte das Einströmen von Reichtümern in das Abendland, dadurch die Geldwirtsch aft und steigerte Preise und Bedürfnisse. Prachtliebe, Genußsucht und Weichlichkeit bezeichnen den Charakter der Diadochenzeit und finden in prunkvollen Bauten korinthischen Stiles, wie Theatern und Palästen, sowie in einem hochentwickelten Kunstgewerbe, z. B. der Steinschneidekunst, einen besonderen Ausdruck. Mittelpunkt von Handel, Reichtum und Wohlleben im Morgenlande wurde die Weltstadt Alexandrien, die im ersten Jahrhundert v.chr. eine Million Einwohner hatte: 4000 Paläste, ebenso viele Bäder und 400 öffentliche Plätze zählte die gewaltige Stadt. Aber über der äußeren Kultur ging den Völkern das nationale Gefühl verloren, und nacheinander verfielen die Diadochenstaaten der Gewalt der Römer.
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