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1. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 34

1916 - Düsseldorf : Schwann
Alle Geisteskultur der hellenistischen Zeit strömte gleichsam in Alexandrien zusammen. Keine moderne Hochschule läßt sich an Bedeutung vergleichen mit dem dortigen Gelehrtenheim, dem sogenannten Museum, d.h. Sitz der Musen. Seine Büchersammlung mit ihren 700 000 Handschriften war die berühmteste der Welt. Dort forschten, schrieben und lehrten die Geistesgrößen ihrer Zeit, und auf allen Gebieten der Wissenschaft, in Mathematik und Medizin, in Erdkunde und Sprachforschung wurde Bedeutendes von ihnen geleistet. In Alexandrien entstand u. a. das nach seinem Urheber benannte „Ptolemäische Weltsystem". Die Bezeichnung „Alexandrinisches Zeitalter' erinnert noch heute an die einzigartige Rolle der Alexanderstadt am Nil. 8. Die bildende Kunst der hellenistischen Zeit. „Vom Meißel beseelt, redet der fühlende Stein". Zwar war die Blüte der griechischen Bildnerei mit der perikleischen Zeit längst vorüber, und auch auf ihrem Gebiete äußert sich mehr Nachahmung als schöpferisches Können im Zeitalter des Hellenismus: dennoch erregen die Kunstwerke der spätgriechischen Bildhauerei in ihrer Vollendung noch heute das Staunen der Menschen, und wie kostbare Schätze werden sie in den großen Museen Europas gehütet. Die vornehmsten Mittelpunkte der bildenden Kunst waren die reiche, sonnige Insel Rhodus und die Stadt Pergamnm in Kleinasien, der als Heimat des Pergamentes bekannte Sitz des kunstsinnigen Fürstengeschlechtes der Attaliden. Zahlreich sind noch die erhaltenen Schöpfungen ihrer Künstler. Im Vatikan bewundert man als das herrlichste existierende Kunstwerk des Altertums die große Laokoongruppe, die uns die Erwürgung des trojanischen Priesters Laokoon und seiner beiden Söhne durch ein Schlangenpaar, die Strafe seiner Warnung vor dem hölzernen Pferd, darstellt; sie ist um 100 v.chr. aus der Schule von Rhodus hervorgegangen und 1506 in einem Garten bei Rom ausgegraben. Das Bruchstück einer Niobegruppe, Mutter und Tochter, bewahrt man in Florenz, den gewaltigen farnesischen Stier, eine Tierbändigung durch einen Jüngling, zu Neapel. Das Pergamum-Museum zu Berlin zieren die Bruchstücke eines Frieses vom Zeusaltare in Pergamum (2. Jahrhundert v. Chr.), den der deutsche Kunstgelehrte Hum amt entdeckt und im Aufträge des Deutschen Reiches ausgegraben hat. Die Darstellung feiert die Obmacht der kleinasiatischen Hellenen über die rohe Starke der einbrechenben Kelten (Gallier) im Kampf der Götter mit den himmelstitrmenben Giganten (Riefen). Auch „Der verwunbete Gallier", „Der sterbenbe Fechter", „Der Gallier und sein Weib" (Röm. Kapitol) gelten als pergatnenifche Erinnerung an jene über-
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