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1. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 95

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 95 - Der soll herankommen, heran, heran!" Wir saßen nun auf. Es erhob sich mancher schöne Puneis*, denn jeder Ritter war eifrig bestrebt, den andern vom Pferde zu werfen. Die Ritterschaft währte den ganzen Tag, und mancher pflegte da des Tjostierens. Manch Bein wurde entzwei geritten, mancher stürzte in gewaltigem Anprall besinnungslos zu Boden, mancher wurde vom Pferde gestochen. Er verlor sein Roß und mußte nun noch Spott davontragen. Der eine tjoftierte nur um der Ehre willen, der andere wegen des Gewinnes, wieder ein anderer zum Ruhme der Frauen. Als der Abend kam, lag der Kampfplatz voll von zerbrochenen Speeren, aber auch mancher Ritter lag darnieder und litt viel Ungemach. Dreißig Speere hatte ich an diesem Tage verflachen". Noch erinnern manche Ausdrücke unserer Sprache an die Turniergebräuche des mittelalterlichen Rittertums. Wer wider einen andern etwas „im Schilde" führt, tritt gegen ihn „in die Schranken"; er bietet ihm oft mit Erfolg „die Spitze", „sticht" ihn aus oder hebt ihn gar „aus dem Sattel". Der ehrliche Mann kämpft „mit offenem Visier"; er läßt einen Freund nicht „im Stiche", sondern legt gern „eine Lanze" für ihn ein und hält ihm „die Stange" (den Speer). Mancher gerät leicht in „Harnisch", aber dann wirb oft das Ziel „verfehlt" (faillir, mit der Lanze vorbeistoßen). Wer einen „feinen" (sin) „Preis" „bavonträgt", gibt gern etwas „zum Besten" (der Preis war das „Beste"); wenn aber jemanb etwas „preis" gibt, wirb er oft bafür „zum Besten" gehalten. Wer benft bei solchen Ausbrücken heute noch an das Rittertum? Das Kaisertum Friedrich Barbarossas. 1152—1190. 6. Übergang: Konrad Iii., 1138—1152. Mit Konrab Iii., dem Neffen des letzten Saliers Heinrich Y., tritt das Hohenstaufengeschlecht, beffen Stammburg auf der Rauhen Alb, wie die Zollern-burg, gelegen war, in die beutfche Kaisergeschichte ein. Unter ihm, der dem übermächtigen welfifchen Bayernherzog Heinrich dem Stolzen fein zweites Herzogtum Sachsen, das Vermächtnis Kaiser Lothars, abspricht, beginnt der mehr als hundertjährige Streit zwischen Hohenstaufen und Welfen (Welp = junger Hunb). Nach des Stolzen Tod siegt Konrab über die Welfenpartei bei Weinsberg2 in Schwaben, und ein Vergleich schlichtet für kurze Zeit den blutigen Zwist. Schlimme Nachrichten aus Palästina riefen Konrab fobann zum zweiten Kreuzzuge, 1147—1149, auf: in Verbinbung mit dem Kapetingerkönige Ludwig Vii. von Frankreich. Die Strapazen des 1 Anlauf Bei bet Tjoft. 1 Ch arnisso, Die Weiber von Weinsberg.
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