Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Neuzeit bis zur französischen Staatsumwälzung - S. 34

1914 - Düsseldorf : Schwann
34 54. Die Wirren in Bhmen. Bei dem Kaiser Rudolf traten mit der Zeit Anzeichen geistiger Strung hervor. So wurde er denn von seinem eigenen Bruder Matthias gezwungen, ihm die Regierung von Osterreich und Ungarn abzutreten. In Bhmen versuchte der Kaiser sich noch dadurch zu behaupten, da er den Stnden des 1 Aoq -^an^e^ den sogenannten Majestts- (d. h. Hoheits-) luv.7 Brief bewilligte. Es wurde dadurch den Herren, Rittern und Kniglichen Stdten" freie Religionsbung und das Recht gewhrt, sich Kirchen zu bauen. Trotz dieses Freiheitsbriefes sah sich der Kaiser von den Stnden gentigt, seinem Bruder auch die bhmische Krone zu berlassen. In der Stunde, da dieser gekrnt wurde, schlo Rudolf sich zu Prag in seinem Gemache ein und weinte. Ein halbes Jahr spter war er tot. 16121619 Auch in der Kaiserwrde folgte ihm Matthias nach. Unter dessen Regierung brach jetzt der furchtbare Gewittersturm der das Reich herein, der so lange schon gedroht hatte. Der Dreiigjhrige Krieg, 16181648. Man zerlegt den groen Krieg gewhnlich in vier Abschnitte. Zn den drei ersten herrscht der religise Gegensatz zwischen Katholiken und Prote-steinten vor. Der letzte Abschnitt hat vorwiegend politischen Charakter; der Krieg erweitert sich durch die Eroberungskmpfe von Schweden und Frank-reich auf deutschem Boden zum ersten europischen Krieg und endigt mit vlliger Ohnmacht des Reiches. Der bhmisch-pflzische Krieg. 55. Der Fenstersturz von Prag. Die Ursache des groen Krieges war der tiefe kirchlich-politische Gegensatz zwischen Katho-liken und Protestanten im Reiche; die unmittelbare Veranlassung aber lag in einem an sich nur geringfgigen Streite. Es handelte sich um Kirchenbauten in Bhmen. Als nmlich in Klostergrab unweit Teplitz und in Braunau protestantische Kirchen entstanden, erhoben die Grundherren dieser Orte, der Erz-bischos von Prag und der Abt von Braunau, dagegen Einspruch; den protestantischen Untertanen katholischer Herren gestatte der Majesttsbrief, so erklrten sie, einen Kirchenbau nicht. Die Kirche zu Klostergrab wurde nach Anordnung des Erzbischofs ab-gebrochen und die zu Braunau auf Befehl des Abtes geschlossen. Kaiser Matthias wies die Beschwerde der Protestanten ab. Die Schuld an der ungnstigen Entscheidung legten die protestantischen Stnde den kaiserlichen Statthaltern in Prag bei, und gegen diese richtete sich daher ihre Erregung.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer