Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 52

1914 - Nürnberg : Korn
52 Der Schutz gegen Feuersgefahr war ungenügend. Anlagen und angenehme Spazierwege waren nirgends vorhanden. Nahe bei der Stadt fand man Plätze zum Weiden des Viehes oder Schutthaufen. Die Bewohner der alten Stadt (Bürger) waren meist vornehme Kaufherrn oder Handwerker und kleine Kaufleute. Waffen aller Art, Harnische, Schwerter, Büchsen, dann Kupfer- und Zinngeräte, Schmuckgegenstände, Uhren, Brillen, besonders auch Znckerwaren wurden von den Nürnberger Handwerkern aufs beste hergestellt und im ganzen Land gerne gekauft. (Nürnberger Tand geht durch's ganze Land.) Die Kaufherren brachten die in der Stadt gefertigten Waren mit ihren Wagen in die fernsten Gegenden. Manche Bürger sind so zu großem Reichtum gekommen, konnten vornehm leben und wohnen. Von weither wurden aber auch in großen Wagenzügen fremde Waren aller Art, besonders Gewürz, Seidenstoffe, Tuch, Teppiche, Korn in die Stadt gebracht und hier verkauft. Man kannte in dieser Zeit noch nicht die glänzend ausgestatteten, hell beleuchteten Läden wie heute, sondern begnügte sich mit einfachen, schmucklosen Verkaufslokalen. Für die in die Stadt eingeführten Waren mußte eine Abgabe (Zoll, Maut) entrichtet werden. Unter den Nürnbergern Bürgern haben sich manche durch be- sondere Geschicklichkeit, Kunstfertigkeit und Gelehrsamkeit ausgezeichnet und mau bewundert noch heute ihre Werke. (Der Maler Albrecht Dürer, der Bildhauer Adam Kraft, der Erzgießer Peter Bischer, der Bildschnitzer Veit Stoß, der Erfinder der Taschenuhren Peter Henlein, der Meistersinger Hans Sachs, der Seefahrer Martin Behaim.) Den Reichtum, den sich die Nürnberger durch ihre Tüchtigkeit erwarben, gönnten ihnen die Ritter nicht, die ringsumher im Laude ihre Burgen hatten und einfacher leben mußten als die Bürger in der Stadt. (Spottname Pfeffersäcke.) Sie suchten diese deshalb auf alle mögliche Weise zu belästigen. So verlangten |ie für die Durchfahrt der Wageuzüge durch ihr Gebiet Geld oder Waren. Oft nahmen sie den Kausteuten gewaltsam ihre Waren weg und
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer