Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz - S. 253

1868 - Braunschweig : Schwetschke
Allgemeine Einleitung. 253 Die Schichten, welche auf die Kreide folgen, bilden das tertiäre Gebirge, welches in untere, mittlere und obere Formation getheilt und von dem Diluvium bedeckt wird. In der Umgegend von Paris besteht dasselbe (bei 500' Mächtigkeit) zu unterst aus plastischem Thon, der aus Süßwasser gebildet worden; dann folgt ein im Meere entstandener Kalk (Grobkalk), nun wieder eine Süßwasserbildung von Kalk, Gips, Knochen- lagern und Mergel; dann nochmals eine ans Mergel, Meersand, Sand- stein und Kalkstein bestehende Meerbildung, und endlich wiederum Süß- wasserbildungen, besonders Mühlstemquarz und Mergel. In der Periode, in welcher das Tertiärgebirge dieses Beckens abgesetzt wurde, scheint also die Gegend von Paris dreimal lange Zeit vom Meere bedeckt gewesen zu sein und dreimal unter süßem Wasser gestanden zu haben. Aehnliche Ver- hältnisse, nur mehr oder weniger abgeändert, scheinen auch in anderen Ge- genden stattgefunden zu haben; nach der Bildung des Grobkalks und Süß- wassergipses kommen als sehr verbreitetes Glied die Bänke von Mo- lasse und Nagelst ne (z. B. am Alpensaume) mit einander wechselnd vor u. s. w. An den zahlreichen Versteinerungen und .organischen Resten erkennt man, wie sehr die Vollkommenheit der Schöpfung gestiegen*); denn in den oberen Schichten, besonders im losen Gerölle, kommen Knochen von Thieren vor, die ui den ausgebildetsten der Jetztwelt gerechnet werden müssen. Fig. 89. und unter den Resten von Mee resthieren finden sich namentlich einige, die mit den jetzt lebenden vollkommen übereinstimmen, Rur in den jüngsten Schichten kom- men versteinerte Muscheln vor, von welchen dieselben Arten noch die benachbarten Meere be- wohnen, während in den älteren Lagen nur Arten auftreten, von denen die noch lebenden der hei ßen Zone angehören; überhaupt deutet die Uebereinstimmung der untergegangenen Thierwelt in al- len Zonen darauf hin, daß, wenn wir aus den noch lebenden ähn- lichen Arten einen Schluß ziehen Filicee. Aus dem Kohlenschieser bei Berschweiler, dürfen, überall ans der Erde ein heißes, mehr tropisches Klima ge- herrscht habe. Dies wird auch durch die Pflanzenformen der Tertiär-Ablage- rungen bestätigt: Monokotyledonen (Stämme mit Röhremnündungen im Durchschnitt), wie Palmen und Farrn, sind darin sehr häufig, und die Di- *) Einige Schichten, wie der Polirschiefer (von Bilin in Böhmen), sind ganz aus Kieselpanzern von Infusorien zusammengesetzt, deren Durchmesser kaum den 5000- bis loooosten Theil eines Zolls beträgt, so datz mehr als 40000 Millionen solcher Thiere auf 1 Eubikzoll kommen. Dies; mikroskopischen Thiere kommen au im Feuerstein der Kreide und selbst im Opal des Urgebirges vor.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer