1868 -
Braunschweig
: Schwetschke
- Autor: Blanc, Ludwig Gottfried, Lange, Henry
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Europa
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
Allgemeine Einleitung.
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Monstrum folgen noch außerordentliche Creaturen: der Plesiosaurus, der
die Erzählung vom fabelhaften Drachen rechtfertigt, der Megalosaurus,
eine Eidechse von der Größe eines Wallfisches, beide Raubthiere, l
für Verwüstungen mögen diese Vandalen des Oceans angerichtet, was für
as
Schlachten mögen sie sich geliefert haben
Luft zogen fliegende Schl
welche
Merkmale
Vogels, der Eidechse und der Fledermaus in sich vereinigten, Vögel mit
Zehen von 19 Zoll Länge, die 6 Fuß lange Schritte machten
Von den später auftretenden Landsäugethier
eine bedeutende Rolle, die, den Gesetzen der Natur gemäß
Dickhäuter
en Fleisch-
fressern vorhergingen
Megatherium, eine ungeheure Maschine
Hinterbeine wahre Pfeiler darstellen, ein Faulthier der mächtigsten
Dinotherium mit riesenhaften Hauzähnen nach unten — das Mastodon
essen Magen man Baumzweige gefunden hat
Fuß Länge und 15 Fuß Höhe
das Missurium
— dann Elephanten, Nilpferde, Rhino-
Hirsche von riesenhafter Größe, deren Nachkommen sich zum
Theil aus dem Schisfbruch der alten Welt zu uns herübergerettet haben.
Je höher die Erdschichten liegen, desto zahlreicher werden die Raub-
thiere, auf der höchsten Stufe der thierischen Leiter. Unter diesen fleisch-
fressenden Tyrannen scheint der große Höhlenbär die gefährlichste Bestie
gewesen zu sein.
Zweifel entsprach die Natur und Beschaffenheit
ner Thiere, uüe alle Organismen und sämmtliche Erzeugnisse und Begeben-
heiten der Erde, den Bedingungen ihrer Zeit. Aus den Ueberresten der-
selben ist man daher auf ihre Beschaffenheit Schlüsse zu machen berechtigt.
In vielen Ebenen treffen wir im Schüttboden Geschiebeablagerungen
an, welche theils unregelmäßig zerstreut als kleinere oder große Steinblöcke
(besonders Granit), theils in bestinunten Richtungen abgelagert erscheinen
(erratische Blöcke). Solche finden sich in der ganzen norddeutschen
Ebene und wir sehen, daß sie hier nirgend auf Höhen von mehr als 1000'
vorkommen. Darunter sind einzelne Felsblöcke von vielen Tausend Cubiksuß
Inhalt und einem Gewicht von mehreren Millionen Pfunden. (Auch die
Granitschate im Lustgarten zu Berlin ist aus einem solchen Geschiebe ge-
arbeitet.) Eine Untersuchung dieser Gesteine lehrt, daß sie oft ganz verschieden
sind von den Gebirgsarten, welche in der Nähe angetroffen werden, und die
Erklärung dieser sonderbaren Erscheinung ist noch nicht zum Abschluß ge-
kommen; doch nimmt man gewöhnlich an, daß gewaltige Wasserfluthen oder
Eismaffen sie aus der Ferne herbeigeführt und zu Boden fallen gelassen
haben, wenn nicht etwa der frühere Meeresboden mit ihnen heraufgehoben
worden ist. Jedenfalls ist es merkwürdig, daß man in den tropischen Ge-
genden diese Findlinge nicht vorfindet/ Dieses deutet auf ihren Ursprung
in niedrigerer Temperatur hin. Die in der norddeutschen Ebene lagernden
haben die größte Aehnlichkeit mit Steinmassen in Skandinavien und können
nur von da herrühren. Der Schwedenstein auf dem Schlachffelde bei Lützen
verdient daher seinen Namen auch seines Ursprungs wegen. In den an
die Alpen anstoßenden Ebenen, wie in den amerikanischen Freistaaten, sind
diese Felsblöcke sehr verbreitet. „Es ist" — sagt Cotta — „als wenn
Titanen, statt einen Offa aufzuthürmen, die Felsen der Gebirge in ge-
waltigem Kampfe gegen die Ebenen und Hügelländer geschleudert hätten."
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