1868 -
Braunschweig
: Schwetschke
- Autor: Blanc, Ludwig Gottfried, Lange, Henry
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Europa
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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Europa.
sich Marmorbrüche, Kohlen- und Eisengruben. Schon oberhalb Namur, zu
Dinant, beginnt die Dampfschifffahrt auf der Maas, welche die Städte an
derselben unter einander und mit Rotterdam in Verbindung setzt.
8. Limburg, die kleinste Provinz, ist der an Belgien abgetretene
westliche Theil der alten Provinz Limburg (s. S. 655), worin die wenig
bedeutenden Oerter: 8t. Trond oder Truijen (treujen) mit 11,700 Einw.,
die Spitzen klöppeln, und Hasselt, Hauptstadt mit 9800 Einw. und Ge-
nevrebrennerei, liegen.
Von dem Großherzogthum Lux6mburg ist ebenfalls der westliche
größere wallonische Theil, welcher die größte, aber
am schwächsten
bevölkerte Provinz bildet, an Belgien abgetreten worden und dafür der an
Holland überlassene Theil von Limburg, mit Ausnahme
ganz nieder-
Hauptort
Städtchen
ländischen Festungen Maastricht und Venloo (S. 655), als Entschädigung
dem Deutschen Bunde einverleibt worden.
Arlon mit 6000 Einw. An der französischen Grenze liegt das ehemalige
Herzogthum Bouillon, mit dem Hauptort gleiches Namens, welches der
Stammbesitz des großen Gottfried von Bouillon war.
Literatur und Kunst.
Die Volkssprache der gesammten Niederlande, Belgiens und Hollands
hat sich schon seit dein 15. Jahrh, in zwei Hanptmnndarten, das Hollän-
dische im Norden und das Flamändische tm Süden, getheilt. Nur das
erstere hat sich zur Schriftsprache herausgebildet, während das Flamändische,
bis aus wenige Ausnahmen, stets nur Sprache des alltäglichen Verkehrs
geblieben ist und sich im Verlaus der Zeit immer mehr mit französischen
und wallonischen Ausdrücken verunreinigt hat. Ueberhanpt muß man sagen.
behauptet hat, während
daß H
schaftlicber und literärischer Hinsicht
in Hinsicht auf Kunst beide Länder fast gleich rühmliche Ansprüche machen
können. Holland hat besonders auf seinen Universitäten eine sehr bedeutende
Zahl der ausgezeichnetsten Männer in allen Fächern
lich
cher durch gründliche Kenntnisse, Spott
der Reformation beigetragen,
Unsterb-
16, wel-
Einsührung
eigentlich H. van Groot,
es wünschte; Hugo Grotius, -
f 1645, der zugleich als Dichter,
Phil
,länzte; die Mediciner und
Naturforscher G1lusius, Boerbaave, Swammerdam, van Swieteu,
Ruysck, Lijonet, Leeuwenhoek, van Helmont, Ingenhouss, Tem-
rninck; die Philologen Gronov, Spanheim, Burmann, Ruhnken (eigen!
lich ein Pommer von Geburt), Valckenaer, Hemsterhuis, Wyttenbach,
Sckultens u. A.; die Mathematiker Huyghens, Erfinder der Pendel-
uhren, Mussckenbroek, van Swinden, Krayenhoff u. A.; die Geo-
graphen Mercator, Ortelius, Tasman, Nie. Witzen n. A. Ganz einzig
in seiner Art und ohne allen Einfluß auf seine Landsleute steht da Bene-
dictus Spinoza, aus einer portugiesischen Jndenfamilie, geb. zu Amsterdam