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1. Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz - S. 723

1868 - Braunschweig : Schwetschke
V. Die Schweiz. 723 Jetzt macht sie einen Theil des Cantons aus. Im nördlichen Theile des Cantons, in einer abgeschlossenen, waldigen Berggegend, liegt Flecken und Kloster Einsiedeln, 2950' hoch, wobei über 50 Wirthshäuser zur Aufnahme der Pilger sich befinden. Schon 832 ward hier vom heil. 1 Meinrad eine Einsiedelei und bald ein Kloster gegründet; das jetzige Bene^ dictinerkloster ist ein prächtiges Gebäude, wovon die Kapelle mit dem heilig 1 geachteten Marienbilde 1798 von den Franzosen bis auf den Grund zerstört wurde, aber wiederhergestellt worden ist. Reichhaltige Bibliothek und außer- ordentliche Kirchenschätze; darunter eine 320 Loth schwere goldene Monstranz. Die Mönche, welche geflohen waren, sind zurückgekehrt, und das wunder- thätige Marienbild zieht noch 150.000 immer unglaublich viel Wallfahrer (über jährlich) dahin. Zwingli war bis 1519 Pfarrer in Einsiedeln und predigte schon hier gegen Wallfahrten, Ablaß u. s. w., so daß die Mönche sich zerstreuten und das Kloster eine Zeitlang verlassen blieb. Auch ist bei Einsiedeln der Geburtsort des berühmten Arztes und Naturforschers Paracelsus (Teophrastus Bombastus Paracelsus de Hohenheim, sein Vater hieß Hohenheim, geb. 1493, gest. zu Salzburg 1541). — Zu diesem Can- ten gehört noch die kleine überaus reizende Insel Ilsen au im Züricher See, xji St. von Rapperschwyl; auf derselben liegt Ulrich v. Hutten begraben. In Deutschland überall verfolgt, nachdem sein edler Beschützer Franz von Sickingen gefallen war, sliichtete er nach der Schweiz, und hier verschaffte Zwingli dem tapferen und geistvollen Vertheidiger der Wahrheit und des Rechts, dem gleichgesinnten Freunde Luther's, eine letzte Zuflucht und Pflege für seine schon zerrüttete Gesundheit. Er starb 14 Tage nach seiner An- kunft 1523 in dem blühenden Alter von 36 Jahren. Eine Schreibfeder, einige Briefe und eine Ausgabe seiner kleinen Schriften mit seinen eigen- händigen Verbesserungen — dies war sein ganzer Nachlaß werden in der Züricher Stadtbibliothek aufbewahrt. Der Ort seines Begräbnisses ist unbekannt. Als sonstige Orte des Cantons sind noch zu nennen: Pfäf- fikon. Wollerau, Lachen und Tuggen. 7. Z der kleinste von den alten Cantonen, im N. von Zürich, im O. und S. von Schwyz, im W begrenzt, enthält ans 4,2 Hjm. 18,990 katholische und 609 reformirte Einw.; er trat 1352 in den Bund der Eidgenossen. Das Land ist zwar bergig, Wald- und wiesenreich, aber die höchsten Berge haben noch keine 5000' und die Weiden sind hier schon viel magerer als in den Hochgebir- gen. Ackerbau, Obst-, vorzüglich Kirschen- und Weinbau, nebst Viehzucht heben Waarentransport sich : einigen Verdienst. Der einzige bedeutende Ort im Laude ist die Stadt Zug, am nordöstlichen Ende des gleichnamigen Sees, mit 3854 Einw. Ans der Grenze dieses Cantons liegt zwischen dem ehemals viel größeren, 2240' hohen Egeri-See und der Berghalde am Morgarten das Schlachtfeld, auf welchem die erste Schlacht zur Behauptung der schweizer Freiheit vorfiel. Ans diesem sumpfigen Bo- zwffchen gehenden See und dem Berge, brachten 1300 Eidgenossen das 20,000 Mann starke, aber freilich schwer geharnischten Rittern bestehende Heer des Herzogs Leopold v 46* 9
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