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1. Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz - S. 729

1868 - Braunschweig : Schwetschke
V. Die Schweiz. 729 Mi von Frankreich begrenzt, hat 14. Der Canton Basel, im N. von Baden, im O. von Aargau, . von Solothurn und Bern, im S auf 8 '/2 Um. 92,265 meist reformirte Einw. Er liegt ganz im nörd- lichen Jura und ist sehr fruchtbar und wiesenreich. Die Unruhen, welche seit 1830 die meisten Cantone erschütterten und überall mehr demokratische Regiernngöformen herbeiführten, waren nirgend so heftig als in diesem Canton, wo die Feindschaft zwischen der Hauptstadt und dem übrigen Lande blutige Gefechte veranlaßte, in Folge welcher 1833 der Canton in zwei einen Stand der Eidgenosse^ bildende Staaten: Basel-Stadttheil und Basel-Landschaft (diese mit 79 unabhängige aber nur .0 Ihm. und 51,580 Einw.) sich theilte, wobei sogar, mit offenbarer Unbilligkeit, das Eigenthum der Baseler Universität als Gemeingut des Cantons betrachtet und als solches getheilt wurde. Derhauptortvonbasel-Stadtistbasel (ftanz. Uale), die bedeutendste Handelsstadt der Schweiz, mit 37,920 Einw., liegt am linken Rheinnfer, unter 47° 33' n. Br. und 25° 15' ö. L. F., 815' über dem Meere. Sie ist sehr alterthümlich gebaut, und eine 630' lange steinerne Brücke verbindet sie mit dem kleineren Stadttheile Klein- Basel. Die Römer hatten hier ein Castell, Basilea genannt, daher der Name; in der Nähe, wo jetzt das Dorf Aeugst, lag die unter August gegründete ansehnliche Stadt ^n^usta Rauracoriim, welche in der Mitte des 5. Jahrh, zerstört wurde und deren Einwohner sich größtentheils nach dem heutigen Basel flüchteten. Schon im 11. Jahrh, erhielt sie feste Mauern und blühte in den folgenden, unter beständigen Kämpfen mit dem benachbarten Adel, mächtig empor. Ihre höchste Blüthe erreichte sie im 15. und 16. Jahrh., wo sie doppelt soviel Einwohner zählte als jetzt. Längst schon mit den Eidgenossen befreundet, trat sie 1501 in den Bund. In den Jahren 1431—43 ward hier eine berühmte Kirchenversammlung gehalten, welche den Hussiten den Gebrauch des Kelches beim Abendmahl gestattete, den Papst Eugen Iv. absetzte und viel Eifer für die Verbesserung päpst- Basel hat sich.früh durch Liebe für issenschaften ausgezeichnet; 1460 ward hier eine Universität errichtet, welche lange in Verfall, jetzt ttotz des oben erwähnten Verlustes mit großem Eifer neu begründet worden ist; viele bedeutende Gelehrte sind hier geboren der Lehre und der Kirchenzucht bewies, dafür aber auch von der lichen Partei nicht anerkannt wird. < oder haben doch hier gelebt. Zu den ersteren gehören Oekolampadius (Hausschein), der Freund und Gehülfe Zwingli's, der Melanchthon der Schweiz; btc Familie Bernouilli und Euler, berühmte Mathematiker; die Familie Merian, namentlich der Kupferstecher Matthäus, st 1650, und der Geognost Peter; der Maler Hans Holbein. Erasmus aus Rotterdam lebte hier und liegt in der Münsterkirche begraben. Merkwürdig sind: die Münsterkirche, 1010—19 erbaut; in einem Saale des Münstergebäudes war das Concilium versammelt; das Rathhaus;.das Zeughaus, wo die Rüstung Karls des Kühnen aufbewahrt wird; die Universitäts-Bibliothek nnt über 50,000 Bänden, 4000 Manuscripten und den besten Gemälden Holbeins; der botanische Garten, das schöne neue Museum und mehrere ansehnliche Kunstsammlungen. Die hiesige Bibelgesellschaft druckt die Bibel mit stehenden Lettern. Unter den Fabriken der Stadt sind die in Seidenband die bedeutendsten; sie beschäftigen über 15,000 Arbeiter, auch auf dem Lande; nächstdem die Papierfabriken.
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