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1. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 43

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vi. Die skandinavischen Reiche. B. Schweden lind Norwegen. 43 Fabriken. Handel. Lebensweise u. s. w. Obgleich die Einwohner Skandinaviens viel Geschick zu mechanischen Arbeiten baden, so setzen dock das Klima und die geringe Bevölkerung dem Fabrikwesen große Hindernisse entgegen: selbst die herrlicken Produtte der Bergwercke erbalten im Lande nur die erste Bearbeitung. In Schweden '7<, aller Einwohner mit dem Ackerbau beschäftigt; die Fabriken sind sind nock nicht im tande, die eigenen Bedürfnisse zu beftiedigen, und obwohl die Industrie sich jetzt gehoben, so lsteht sie doch noch weft hinter der der stammverwandten Böller im W. und S. zurück. Keine Fabrikation hatte in neuerer Zeit in dem Grade zugenommen, als die Branntweinbrennerei, deren günstiger Einfluß auf die Landwittbschaft leider mit der Verscbleckte- rung der Sittlichkeit Hand in Hand geht, der man aber durch Gesetze Einhalt zu thun eiftig bestrebt ist. Im Jahre 1861 gab es in Schweden 2604 Fabriken mit 4885 Stühlen und 32,371 Arbeitern: der Wetth der — Der Produttion war 73,480,987 Riksdaler 28,047,700 Thaler. Handel ist bedeutend und im Airfschwung begriffen. Außer Metallen und Holz sind die Produtte der Fisckerei Hauptausfuhrartikel: Norwegen allein fiibtte im Jabre1861 aus: getrocknete und geräucherte Fische 684,774 Vog (ä 36 Psd.), Klippfisch 1,006,777 Vog, Heringe 581,527 Tonnen, Hum- mern 1,480,699 Stück. Der Wetth der Fischwaaren betrug 1860 5,311,647 Speciestbaler. Traurig war die Lage des Buckhandels: bei der geringen Zahl der wissenschaftlick Gebildeten und der ebendeshalb geringeren Leselust im Allgemeinen war es beinahe unmöglich, daß ein Verleger auf die Kosten seiner Unternehmung komme, und der fttihere gänzliche Mangel der fahren- den Posten ersckwette die Dettheilung der Bücher außerordentlich; jetzt aber exisfiren bereits blühende Buchhandlungen. Die Verbindung im Innern des Landes und das Reisen ist nichts weniger als unbequem. Zwar sind die zahllosen Flüsse meist, der Wasserfälle halber, nur wegen des Holz- flößens und ftes Weitettransports der Produtte auf Scklitten von hoher Wichtigkeit: doch giebt es viele vottreffliche Landstraßen ss. S. 27—28) bis in die entlegensten Provinzen, und im Winter reist man in Schlitten mit un- glaublicher Schnelligkeit über Flüsse und Seen in gerader Richttmg: überall werden mit Hülfe sogenannter Sckneescklitten die Wege nach tief gefallenem Scknee gebahnt. Selbst in Rottvegen giebt es verhältnißmäßig bei der äußeren Bildung des Landes eine Menge guter Wege und Chausseen, und wo fiese Fjorde den Straßenbau unmöglich macken, da bedient man sich, wie an der Wescküste, der Küstenfahrzeuge oder Dampfschiffe. Fahrende Posten vermehren sich von Jahr zu Jahr; so gehen Eilwagen von Dstadt, Gothenburg, Upsala und im Winter von Geste nach Stockholm: im Sommer verschaffen die immer zahlreicher werdenden Dampfboote eine leichte Ver- bindung aller Landestheile, auch durch die Canäle und Binnenseen im süd- lichen Theile des Reiches. Außerdem aber reist man wohlfeil und schnell vermittelst einer unserer Extrapost gleichenden Einrichtung. Auf allen Wegen sind in gewissen Entfernungen Wirthshäuser, Cästgifvaregärdar, deren Inhaber diei Reisenden aufnehmen und befördern muß; nicht aber mit eigenen Pferden, sondern alle nahe gelegenen Eigenthümer auf dem Lande
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