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1. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 160

1869 - Braunschweig : Schwetschke
160 A. Europa. Deutschland völlig unterjocht, und Napoleon benutzte seine Macht so schonungs- los, daß er ohne weiteren Grund als sein Belieben den nordwestlichen Strich von Deutschland, die Mündungen der Weser, der Elbe bis jenseit Lübeck an die Ostsee mit dem französischen Reiche vereinigte und fortfuhr, die Hülfstrnppen der minder mächtigen Fürsten in Spanien aufzuopfern. Der Feldzug nach Rußland 1812 war Napoleons größter, aber auch letzter Triumphzug, auf welchem ihn nicht allein der ganze Rheinbund, sondern auch ein preußisches und ein österreichisches Hülfscorps begleiteten. Der Winter 1812 vernichtete unwiederbringlich seine Macht, und dem General Dort ward das Verdienst, durch einen Vertrag mit den Russen, welchen der König später bestätigte, das erste Zeichen der wieder auflebenden deutschen Freiheit zu geben. 'Nach einigen Monaten des ängstlichen Harrens erscholl endlich der Ruf des Königs an sein längst vorbereitetes Volk, und ganz Preußen erhob sich in Waffen. Zweimal täuschte noch der Sieg unsere Hoffnungen in den rühmlichen Schlachten bei Groß-Görschen oder Lützen, 2. Mai, und bei Bantzen, 20. und 21. Mai 1813. Der Waffenstillstand vom 4. Juni bis 10. August vollendete Preußens und Rußlands Rüstun- gen, Oesterreich schloß sich an die gemeinsame Sache, und eine Reihe von Siegen, welche die Völkerschlacht bei Leipzig am 16.—10. Oktober krönte, trieb Napoleon, noch unterwegs bei Hanau von den Baiern angegriffen, über den Rhein zurück. Alle Fürsten des Rheinbundes, Baiern zuerst, eilten, dem Rheinbünde zu entsagen, und vereinigten ihre Truppen mit den Verbündeten. Am Rhein trat einige Waffenruhe ein, und noch wäre es dem Verblendeten möglich gewesen, einen leidlichen Frieden zu erlangen; als er aber auch diesen ausschlug, drangen Oesterreicher und Russen durch die Schweiz, Blücher mit Preußen und Russen am 1. Januar 1814 bei Caub über den Rhein und unaufhaltsam nach Frankreich hinein. Die Siege bei Brienne, Laon, Füre-Champenoise und endlich am 30. März bei Paris, öffneten den Verbündeten die Thore von Paris und stürzten 'Napoleon vom Er entsagte, erhielt die Insel Elba als Fürsteltthum, und die Bourbons kehrten auf den Thron ihrer Väter zurück. Der erste Friede von Paris, 30. Mai 1814, ließ Frankreich die allen Grenzen von 1792, selbst noch mit einigen Ertveiterungen im Elsaß lind Savoyen. Um die so hochwichtigen und so verwickelten Angelegenheiten Deutschlands zu be- richtigen, begaben sich die meisten verbündeten Monarchen persönlich auf den Congreß zu Wien, 1. August 1814, wo es über die Entschädigungen, welche Preußen billig verlangte, zu sehr ernstlichen Erörterungen kam; endlich ward ihm das jetzige Großherzogthlim Posen und Schwedisch-Pommern, die nördliche Hälfte von Sachsen und mehrere Provinzen an beiden Ufern des Rheins zugesprochen, wogegen es andere an Hannover abtrat und dadurch nur kaum wieder den Flächeninhalt und die Menschenzahl von 1806 erlangte. Baiern erhielt als Entschädigung Würzburg und Aschaffenburg, Lanenburg kam an Dänemark rc.; nur Sachsen verlor die Hälfte seiner Besitzungen. Es ward ferner entschieden, daß Deutschland ein Bund fouverainer Staaten, der deutsche genannt, sein sollte, und die ersten Grundzüge der künftigen Verfassung wurden in der sogenannten Bundesacte voni 8. Juni 1815 ent werfen. Mitten aus diesen Verhandlungen rief die unerwartete Rückkehr Bonapartes die Fürsten wieder zu den Waffen. Die Preußen und Engländer Throne.
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