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1. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 347

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Viii Oesterreich. 347 steine einen herrlichen Gletscher. Von diesem Gebirgsstocke können eben- so die an der österreichischen Grenze fortziehenden, bis zum Wechsel" (5490") streichenden No rischen Alpen ausgehend gedacht werden, wie die unter- zahlreichen Namen das Kronland von Kärnten und Krain scheidenden: zwischen ihnen die Taureu und die über Bruck bis zum Semmering (3480"; Eisenbahutunnel 2770") reichenden Züge. Im Norden ist der Prebühl, (3840"), als der merkwürdigste Ueber gang, im Süden, nahe der Grenz- marke des Grintouz (8000"), die „Nadel" als höchst interessanter, nur 2" breiter Durchgang oder als Paß im zweiten Sinne des Worts zu merken. Außer dem Charakterflusse, der Mur, ist der Hauptfluß des Landes, die Drau, zu merken: neben ihnen die Enns mit dem „Gesäuse" und die Save als Grenzfluß. Unter den in der Regel kräftigen Bewohnern fallen die unglücklichen Cretius doppelt auf, deren es in Steiermark über 6000 giebt und welche in Obersteiermark weil häufiger sind als in den niedriger gelegenen Districten. Die ebenfalls auftretende, wie jene auch im Donauthale und den übrigen Alpengegenden nicht fehlende Kropfkrankheit soll vom Wasser und dessen Iodgehalte herrühren. Nur der dritte Theil sind Wenden, die übrigen Einwohner Deutsche; jene wohnen in den nörd- lichen, auf Industrie und Alpenwirthschaft verweisenden Theilen, diese sind in den fruchtbaren Niederungen seßhaft. Hauptproducte sind neben dein unübertroffenen Eisen und anderen Mineralien (Salz, Steinkohlen) treffliches Rindvieh, Geflügel (Kapaune), und neben den Mehlfrüchten Wein, Obst und Karden. Die Industrie ist mit Ausnahme der Verarbeitung des Eisens nicht bedeutend und selbst diese durch den überhand nehmenden Holzmangel und das starre Festhalten am Hergebrachten ernst bedroht. Graz (slav. Hradec), auf beiden Ufern der Mur ungemein malerisch gelegen, hat 63,200 Einw. Vier (darunter zwei Ketten-) Brücken verbinden die unmittelbar am schönen Flusse gelegenen Theile, und die Stadt selbst wird vom Schloßberge, welcher seit 1849 ein Castell trägt, bis 4809 aber stark befestigt war, beherrscht. Außer einigen von den Franzosen verschonten Merkwürdigkeiten bietet er gegenwärtig hübsche, durch die amnuthige Aussicht doppelt interessante Spaziergänge. Die uralte wieder renovirte Lenchkirche und der Dom, neben welchem das an der Stelle des Katharineukirchleins stehende Mausoleum Ferdinands Ii., mögen als die bemerkenswerthesten Gebäude nebst dem Landhause erwähnt werden; unter den Lehranstalten nimmt neben der 1586 gestifteten, 1827 wieder hergestellten Universität (Bibliothek von 50,000 Bänden) das den Namen des edlen Stifters füh- rende Johaunenm mit großartigen Sammlungen und einem botanischen Garten (in welchem das Monument des Mineralogen Mohs) den ersten Rang ein; außer ihnen eine eben gegründete Oberrealschule und ein vor Kurzem den Benedictinern übergebenes Staatsghmnasium. Die Lage an der Südbahn, unweit von der ungarischen Grenze, hat ziemlich besuchte Messen und einen bedeutenden Speditioushaudel zur Folge gehabt. Unter den zahlreichen schönen Punkten der Umgebung ladet besonders auch der Schöckel (4500") und das nähere Doppelbad zu Ausflügen ein. Im alterthümlichen Leoben eine montanistische Lehranstalt, durch Kupfer- und Eisenhämmer, wie durch den vielfachen Bergbetrieb der Umgebung unter- stützt. Zu jenen muß das Holz oft auf 12—15 M. weit zugeführt wer-
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