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1. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 361

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vitt. Oesterreich. 361 ten und Anlagen, z. B. der schon erwähnte Baumgarten, der Steinthor- garten, der Zdekauersche Garten rc. rc. Viel zur Schönheit Prags tragen die vielen Jnselgärten bei. Die Sophien-, die Schützen-, die Hetzinsel u. a. eite liegt der Weiße Berg, 1 St. von Prag auf der westlichen wo Friedrich V. von den Oesterreichern geschlagen ward, iy2 St. östlich der Stadt das Schlachtfeld, wo 1757 die Preußen einen blutigen Sieg f Ii r durch Schwerins Tod erkauften. Zu den schönsten Gegenden des Landes gehören die Abhänge des Riesen- und Mittelgebirges: aber neben den pittoresken Gründen der „böh- mischen Schweiz" und den bizarren Bildungen der Adersbach-Weckelsdorfer Sandsteinwunderwelt hat, von der vielverzweigten Wasserkraft profitirend, die Industrie eine Dichtheit der Bevölkerung möglich gemacht, wie sie an wenig Orten auf der Erde vorkommt. Hunderte von Stühlen klappern oft in einem Orte und Tausende von Spindeln regen sich in den zahlreichen Fabriken, unter denen Liebigs Riesenetablissement „Amerika" in Reich en- berg voransteht. Dieses ist denn auch nach Prag der bedeutendste, mit p w W » W w — ihm durch einen Schienenweg verbundene Manufacturort, und neben ihm mag das schöne, auch zumeist Wolle verarbeitende Warnsdorf und in dessen Nähe der fiir Leinwand und Zwirnfabrikation wichtige Rumburger District flüchtig erwähnt werden. Die Mannigfaltigkeit der Industriezweige, der ungemeine Fleiß des genügsamen Völkchens lassen das bleiche Elend nie so in die ärmlichen Stuben treten, wie es sich am Abhange des Erzgebirges breit gemacht hat, wo die Spitzenklöppelei nur schwach der Alles bewäl- tigenden Maschine widersteht, doch ist die Auswanderung nach Nordamerika in den letzten Jahren enorm gestiegen. Die reichen Kohlen-, die gegen das Innere daran sich schließenden Eisenlager nützen nur einzelnen Districten; doch hat Mutter Natur gerade dort, wo sie durch die Erdbrände und durch die so interessanten Vulkane Podhorn und Kammerbühl ihr Walten in längst verklungenen Tagen zu erkennen giebt, durch die gerade hier so zahlreichen als trefflichen Mineralwässer gezeigt, wie unerschöpflich sie ist. Die Bitter- wässer zu Sedlitz, Saidschütz und Pillna, der Natronsäuerling zu Bilin, die Bäder Franzensbrunn, Teplitz, Karlsbad mögen nur als Repräsentanten gelten. Als solche haben sie aber unbestrittenen Ruf und unter ihnen vor allen Karlsbad wohl verdiente Berühmtheit. Der vom großen Karl, seinem eigentlichen Gründer (nicht Entdecker), den Namen führende Ort liegt am Einflüsse der Tepl in die Eger in einem engen, höchst eigenthüm- lichen Thäte. Die Ouellen entspringen aus Granitbreccie, ihre Temperatur schwankt zwischen (16—59°). Die neueste Analvse ergab neue, früher nicht gefundene Bestandtbeile, und schon hat man namentlich die Sinterablage- rungen für Gefäße zu nützen gesucht und die zur Tepl fließenden festen Stoffe und die heißen Wässer für industrielle Etablissements empfohlen. Am berühmtesten und selbst durch bedenfliche Veränderungen unter der Schale nicht bedeutend alterirt ist der Sprudel, die stärkste Quelle und seit 1844 auch als Salz versendet, welche alle hineingehängten Gegenstände (Blumen rc.) mtt einem gelblichen Kalffinter überzieht. Die Fabriken in Nadeln, Stahl, Zinn und lackirten Waaren aller Art würden den 4350 Bewohnern nicht viel stommen, wenn nicht Tausende (ca. 7000—8000 Kurgäste jährlich) aus allen Erdtheilen an ihre Quellen strömten, um zu trinken und zu ba-
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