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1. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 362

1869 - Braunschweig : Schwetschke
362 A. Europa. den. Im durch sein Porzellan und mannigfache Bergwerke bemerkenswer- then Districte liegt auch das Stift Tepl, welchem einer der jüngsten unter jenen Badeorten, Marienbad nämlich, gehört. Dieser war zwar schon in ältester Zeit bekannt, aber so wenig beachtet, daß ihn Dr. Rehr (1780) aus einer wahren Wildniß mußte erstehen lassen. Nun wird er trotz sei- ner zwar gesunden, aber etwas rauhen Lage (6° R.) so fleißig besucht, daß seit 1815 über 100,000 Patienten dort Genesung oder Zerstreuung suchten, und schon 1852 nicht weniger als 620,000 Krüge „Kreuzbrnnnen" versendet wurden. Die gasreichen Moorlager geben bei Marien- und Fran- zensbad Gelegenheit zu Bädern; sie überziehen sich bei trocknem Wetter mit merkwürdigen Salzausblühungen. In der Nähe von Marienbad das Schloß Königswart, mit sehenswerthen Sammlungen und ähnlichen Quellen, in der Nähe des schon erwähnten Bilin und seines mit einem Museum ver- sehenen Schlosses der eigenthümliche Boren. Eine kleine Stunde von Eger, in einem breiten, flachen und sumpfigen Thale, liegt der schon seit dem 10. Jahrhundert bekannte, aber erst im Jahre 1793 zum Badeort eingerichtete Franzensbrunn, der früher un- ter dem Namen Eger brunnen bekannt war. Es ist ein sehr kalter, aber ausgezeichneter Sauerbrunnen. Die Hauptquelle, die gefaßt und überbaut ist, dient bloß zum Trinken; einige andere Quellen, wie die 1806 entdeckte Lonisenquelle, der kalte Sprudel, der Polterbrunnen, eine Lust- und Gas- quelle geben das Wasser zum Baren. Die hiesigen Anlagen sind schön, und die Häuser höchst bequem und zweckmäßig eingerichtet. — Die Stadt Eger selbst, am Flusse gleichen Namens, mit alten Festungswerken und 11,000 Einw., enthält ein altes, auf einem Berge liegendes Schloß und am Markte das Haus des Bürgermeisters, in welchem Wallenstein 1634 ermordet ward. In der Gegend befinden sich noch eine Menge minder be- kannter Mineralquellen. Durch das schöne Egerthal gelangt man bei Saaz vorüber nach dem schönen Leitmeritz, 7500 Einw., durch Lage, Betriebsamkeit und vielseitige Agricnltur ausgezeichnet, und der Elbe folgend nach dem rasch aufstrebenden Aussig, 7000 Einw., und von da nach Teplitz und Tetschen. Jenes ist eine hübsche Stadt mit 6900 Einw., welche ihre Bedeutung ebenfalls nur den (21— 38") warmen Quellen zu danken hat, welche in ihr und im nahen Schönau zerstreut liegen und nur zum Baden gebraucht werten. Die bedeutendsten Badehäuser sind schon im 16. Jahrhundert errichtet. Zu dem Vergnügen der Badegäste trägt am meisten bei der herrliche Park des Fürsten Clary, welcher dem Public"m offen steht. Die Gegend bietet außerordentlich viel Abwechselung dar: Zu den besuchtesten Qertern in der Nähe gehören der Milleschauer- oder Donners-Berg im Mittelge- birge (2600'); das Kloster Ossegg; das Städtchen Dux; mit einem schö- nen Garten und einem Schlosse, worin eine Bibliothek, Naturaliensamm- lung und Rüstkammer mit mehreren Reliquien Wallensleins, dessen Familie diese Stadt als Hauptort der Waldsteinschen Herrschaft besaß. In der Nähe ist ein warmes Bad. Tetschen, Hauptstapelplatz der Elbschifffahrt mit einem Bahnbofe im gegenüberliegenden Bodenbach, einem Schlosse mit schönem Parke und mannigfachen Sammlungen, hat, schon jetzt bedeutend durch Industrie
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