1869 -
Braunschweig
: Schwetschke
- Autor: Blanc, Ludwig Gottfried, Lange, Henry
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Europa
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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A. Europa.
guter weißer Wein, Steinbruch genannt. — Debreczin, zwischen Theiß
und Körös, mit 36,300 Einw., eine durch die Fruchtbarkeit der Umgegend
und die Betriebsamkeit der meist resormirten Einwohner in der neueren Zeit
schnell emporgeblühte Stadt; sie ha^ besonders bedeutende Fabriken in Wolle,
Leder, Taback und Tabackspfeifen, Salpeter und Seife, zu welcher die Soda
aus den benachbarten Seen (Fejer-Tö) gewonnen wird. Ihre 4 Jahr-
märkte sind außerordentlich stark besucht.
zegedin, am Einflüsse der
Maros in die Theiß gelegen, mit 62,700 Einw. Freistadt mit bedeuten-
den Märkten, beträchtlichem Handel und nicht unwichtigen Fabriken; ihre
Gemeindemarkung erstreckt sich über 16 Hw.
Unter den Städten an oder bei der Donau sind zu bemerken: Oeden-
burg, 1 St. vom Neusiedler-See, mit 18,900 Einw., welche viel Obst-
und Weinbau oder Productenhandel treiben. Raab, an der Mündung der
Raab, mit 17,800 Einw. und wichtigen Pferdemärkten. Ungarisch-Alten-
burg mit einer landwirthschaftlichen Akademie. Gran, mit 12,000einw.
und einem herrlichen Dom, der 1856 feierlich eingeweiht wurde. Waitz en,
in einer weinreichen Gegend, hat eine schone Kathedrale und 11,300 Einw.
Stuhlweißen bürg, an der Sarvitz, in einer morastigen Gegend, mit
16,000 Einw., welche Tuch, Corduan und Soda bereiten. Fünfkirchen,
westlich von der Donau, mit 16,000 Einw., welche von Tuchweberei, Wein-
und Tabacksbau leben; in der Nähe ist eine berühmte Tropfsteinhöhle.
Mohacs, ein Markt mit 9400 Einw., ist wegen der Türkenschlachten
1526 und 1687 berühmt. — Im O. der Donau liegen: Nagy-Ivörös,
Flecken mit 20,000 Einw. und wichtiger Biehzucht. — Kecskemet, ehe-
mals der größte Marktflecken der Monarchie, seit 1857 zur Stadt erhoben,
in einer großen Sandsteppe, mit 40,000 Einw.; hier wird der ansehnlichste
Biehmarkt im Lande gehalten. — Oestlicher, beim Körös, liegt Osabu,
ehemals das größte Dorf des Landes, jetzt ein Marktflecken mit 27,900
Einw., welche viel Wein, Hanf rc. bauen. Südlich davon, in einiger Ent-
fernung von der Maros, ist zu Mezöhegyes eins der berühmtesten und
größten Gestüte auf der Erde. Ferner sind im O. der Theiß noch die
Marktflecken Mako, an der Maros, mit 25,600 Einw., (Ilock-Mesö-)
Vasarliely, mit 42,500 Einw., und özentes, mit 26,100 Einw.,
theils wegen Wein- und Tabacksbau, theils wegen starker Biehzucht zu
nennen.
In dem durch Bergbau und größtentheils deutschen Fleiß belebten
nördlichen Theile von Ungarn liegen die sogenannten Bergstädte: Krem-
nitz, mit 8700 Einw. und einer Münze, wo die bekannten Ducaten ge-
schlagen wurden; in der Nähe sind wichtige Gold- und Silbergruben.
Durch den im Granthale mündenden, 100 Klftr. unter den tiefsten jetzigen
Mitteln geführten und 2400 Klftr. langen Stollen wird der Bau auf
Jahrhunderte gesichert. — Scheinnitz, die größte Bergstadt, mit 14,000
Einw., meist Deutschen; Sitz einer berühmten Bergakademie und in der
Nähe bedeutende Gold-, Silber- und Kupsergruben. Hier sind 207 offene
Tagstollen (76,139 Klftr. lang), 48 Tagschachte (der tiefste 224 Klftr'.),
5 Wassersäulenmaschinen, 15 künstliche Teiche; gegenwärtig wird der Jo-
sephi-11.-Erbstollen betrieben, der 8000 Klftr'. lang und in 10 Jahren fertig
werden soll. — Neusohl (L^toreze Uauya), mit 4000 Einw. und wich-