Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 399

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Ix. Italien. 399 Zu diesen, welche man die Urv'ölker Italiens nennen kaun, kamen nun im südlichen Theile und auf Sicilien viele griechische Niederlassungen; dvch waren mit geringen Ausnahmen diese griechischen Städte schon größtentheils zerstört oder sehr herabgekommen, als die Römer in jene Gegenden vor- drangen. Im nördlichen Italien verbreiteten sich schon in sehr alter Zeit gallische Völkerschaften und verdrängten einen Theil der Ligurer und der Etruster; sie waren so sehr das vorherrschende Volk in jenen Gegenden, daß die Römer, mit denen sie vor ihrer Unterjochung häufige und blutige Kriege geführt, nach ihnen das ganze nördliche Italien, Gullia cisalpina (Gallien diesseit der Alpen) oder Oallia togata nannten, weil die über- wundenen Gallier mit der Sprache und den Sitten der Römer auch das diesen eigenthümliche Kleid, die Inga, angenommen hatten, im Gegensatz des eigentlichen Galliens oder Frankreichs, welches bei den Römern Oaliia transalpina (das jenseit der Alpen gelegene) oder coinata hieß, weil die dortigen Einwohner das Haupthaar (coma) lang wachsen ließen. Einer alten, allerdings durchaus unhistorischen und fabelhaften, aber seit dem 5. Jahrhundert Roms so allgemein angenommenen Sage nach, daß Virgil daraus sein Heldengedicht gründen konnte, war Aeneas, nach der Zerstörung Trojas, mit fliehenden Trojanern an der Küste Latinms gelandet, hatte Lavinia, die Tochter des dortigen Königs der Aboriginer Latinus, geheirathet und eine Stadt Lavinium gegründet. Sein Sohn Ascanius erbte die Herrschaft über die nunmehrigen Lateiner und gründete 30 Jahre später in einer fruchtbareren Gegend die Stadt Alba longa. Die Reihe der von ihm abstammenden albanischen Könige ist durchaus fabelhaft; den- noch knüpft sich an sie die erste, überaus unsichere, wo nicht ganz mythische, doch von Dichtungen aller Art sehr entstellte Geschichte der Entstehung und der ersten Erweiterung Roms. Da hier nicht der Drt ist zu historischen Untersuchungen, so können wir auch hier nur die herkömmliche Geschichte Roms erzählen. Der letzte König von Alba aus des Aeneas Geschlecht, Nümitor, so erzählt die Sage, ward von seinem jüngern Bruder Amulius verdrängt und sein Sohn ermordet. Seine Tochter Rhea Sylvia aber, welche Amulius, damit sie kinderlos bliebe, unter die Jungfrauen der Vesta halte aufnehmen lassen, ward durch den Gott Mars Mutter und gebar Zwillinge, den Romulus und Remus. Diese befahl Amulius in die eben stark ausgetretene Tiber zu werfen; sie wurden aber an's seichte Ufer ge- trieben, von einer Wölfin gesäugt und von einem herbeigekommenen Hirten erzogen. Später zu kriegerischen Jünglingen herangewachsen und von ihrer Herkunft unterrichtet, erschlugen sie den Amulius und setzten ihren Großvater wieder auf den Thron. Sie selbst aber beschlossen, an der Tiber, in einer mit Hügeln, Morästen und Wald erfüllten Gegend, eine neue Stadt zu gründen. Jeder begab sich auf den von ihm gewählten Hügel, um aus dein Fluge der Vögel zu erforschen, welcher von beiden den Platz bestimmen und die Herrschaft führen sollte. Remus erblickte zuerst 6 Geier, Romulus später Id!, welche Mehrzahl für ihn entschied. In der Folge deutele man dies auf Jahrhunderte der Bestehung des römischen Reichs, welches, da man gewöhnlich das Jahr 753 v. Ehr. als das der Gründung Roins an- nimmt und das weströmische Reich 480 unterging, ziemlich genau mit der Geschichte übereinstimmt. Als Stiftungstag ward in Rom der 21. April
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer