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1. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 436

1869 - Braunschweig : Schwetschke
436 À. Europa. sie glückliche Zeiten verlebten. Aber nach dem Tode Konrads, Sohns Friedrichs Il, riefen die Päpste, ewige Feinde der Hohenstaufen, den Karl von Anjou, einen Bruder Ludwigs des Heiligen, welcher auch den Vor- mund des jungen Conradin, Manfred, der sich selbst zum Könige aufge- worfen, besiegte und das Reich in Besitz nahm. Conradin, der letzte Sprößling jenes edlen Haches, als Kind in Deutschland erzogen, kam mit einem Heere nach Italien, um sein unbestreitbares Recht zu behaupten; aber in der Schlacht bei Aguila oder Tagliacozzo 1268 gefangen, ließ der unedle Sieger ihn 1269 zu Neapel enthaupten. Vor seinem Tode hatte er seinen Verwandten Peter, König von Aragon zum Erben ernannt, und dieser entriß auch Karl glücklich Sicilien, nachdem alle Franzosen auf dieser Insel am 30. März 1282 (die sicilianische Vesper) waren ermordet worden. Bis 1442 blieben beide Länder getrennt, wo Alphons V. von Aragon nun auch Neapel erwarb. Nach seinem Tode wurden sie wieder getrennt; sein Bruder Johann Ii. erbte Sicilien, und von diesem erbte es Ferdinand der Katholische von Spanien. Neapel aber fiel Ferdinand, einem natürlichen Sohne Alphons V. zu; doch wurden seine Nachfolger von Fer- dinand dem Katholischen vertrieben, und so blieb das Reich beider Si- cilien von 1504 an zwei Jahrhunderte hindurch bei Spanien mid wurde von Vicekönigeu regiert. Wichtiger, als diese zunr Theil unbedeutenden politischen Angelegen- heiten, ist die Betrachtung des Wiederauflebens der Künste und Wissen- schaften in Italien, wo sie nach langen Jahrhunderten der Barbarei zuerst wieder eine günstige Aufnahme fanden und besonders im 15. und 16. Jahrhundert im herrlichsten Verein, wie in keinem anderen Lande Europas, blühten. Wir geben also hier eine kurze Uebersicht der italienischen Kunst und Literatur, welche wir, um Unterbrechungen zu vermeiden, gleich bis auf die neueste Zeit hinabführen. Kunst. Die künstlerischen Unternehmungen, welche, unabhängig von den groß- griechischen Colonien, in Italien zur Ausfiihrunz kamen und dem Volke der Etrusker angehören, bereiteten zunächst den Boden vor, auf welchem nach- mals sich die römisch-griechische Kunst in ihrem selbstständigen Glanze entfaltete. Besonders berühmt sind die in Thon und Bronze gearbeiteten Bildwerke der ettuskischen Künstler, ihre Gräber und manche Bauwerke. Mit Roms steigender Macht stellte sich das Bedürfniß des künstlerischen Schmuckes ein, wozu die hoch ausgebildete Kunst der Griechen ebenso wür- dige als glanzvolle Formen lieferte. So entwickelte sich erst bei den Rö- mern Liebe zur Kunst und Geschmack; ihre wichtigsten Leistungen erblicken wir in der Architektur, deren Blüthe in das Zeitalter des Julius Cäsar fällt. An die Stelle der älteren etruskischen Meister traten später griechische Bildhauer und übersiedelten seit dem letzten Jahrhundert v. Chr. die Rach- blüthe der griechischen Sculptur nach Rom, wobei sich eine eigenthümliche römische Behandlungsweise der Kunst entwickelte. Nach der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. sank die Kunst erst allmälig, dann immer
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