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1. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 440

1869 - Braunschweig : Schwetschke
440 A. Europa. Entfaltung hochgebildete Fürsten, «Städte und Privatpersonen geförderten künstlerischen Kräfte wandten sich wie im 15. Jahrhundert der Malerei zu. Die Mittelpunkte der Sculp- tur bleiben Florenz und Venedig. Dort sind die Meister: Andrea Contucci (gen. Sansovino, f 1529) und Michel Angelo Buonarroti (1474—1564), welcher zwar auch in der Sculptur und Architektur Be- deutendes leistete, dessen edelste Erzeugnisse, die ein hochgewaltiges Gepräge tragen, aber der Malerei angehörig sind. Fast um die nämliche Zeit lebte der durch seine von ihm selbst entworfene Lebensbeschreibung bekannte Gold- schmied und Bildhauer Benvenuto Celimi (geb. 1500 zu Florenz, f 1572). Neben der Kunst der Medailleure wandten sich jetzt auch vorzügliche Ta- lente der Steinschneideknnst zu. In der Malerei fanden in dieser Zeit mehr oder minder bedeutende Wechselwirkungen unter den verschiedenen chulen statt, welche einseitige Richtungen wohlthätig milderten. Ans der Schule von Florenz gingen zwei vorzüglich hervorragende Meister hervor: Leonardo da Vinci (1452—1519), welcher die große Glanzzeit eröffnet und die lombardische Schule zur schönsten Entfalttmg bringt und ebenso bewundert ist als Bildhauer, Architett, Dichter und Musiker, denn als Maler; daneben Michel Angelo, dessen Hauptwirksamkeit in Rom sichtbar ist, wo ihm der jüngere Meister Baiaci zur Seite trat, welcher ans der umbrischen Schule hervorgegangen war, aber erst in Rom die höchste Rein- heit und Grazie des künstlerischen Stils entfaltete. — An Leonardo schließen sich die Künstler der lombardischen Schule, welche nicht auf eine Stadt beschränkt war, sondern in vielen Städten Ober-Italiens zugleich blühte, vorzüglich zu Bologna und Mailand. Außer vielen anderen gehören dazu und sind als die bedeutendsten zu nennen: Bernardino Luini (f um 1530) in Mailand; an ihrer Spitze steht Antonio Allegri, genannt Cor- reggio nach seinem Geburtsorte (1494—1534), durch Lieblichkeit und Farbengluth ausgezeichnet. Auch in Ferrara herrschte ein reges Kunstleben. In der florentinischen Schule sind besonders ausgezeichnet: Baccio della Boria, genannt Fra Bartolomeo (1469 —1517), Andrea Vanucchi, genannt Andrea del Sarto (1488—1530), dann der mehrfach genannte Meister Michel Angelo Buonarroti, dessen umfangreichste und erhabenste Arbeiten die weltberühmten Frescogemälde der siptinischen Kapelle (siehe Rom) sind. Peruginos Schüler Bafael Sánzio von Urbino (geb. am 6. April 1483, f am 6. April 1520) verlieh seinen Werken das Gepräge der ge- diegensten Vollkommenheit des Stils. Von der umbrischen Anffaffungsweise schritt er zuerst zur florentinischen fort und vom Jahre 1508, wo er nach Rom berufen wurde, bis zu seinem Tode schuf er die großartigsten Werke seines Lebens und gründete eine zahlreiche Schule, die römische. Unge- achtet seines frühen Todes hat er eine unglaublich große Zahl der treff- lichsten, nicht allein Oel-, sondern auch Wandgemälde (al fresco) oder Frescobilder hinterlassen. Unter den letzteren nehmen die sogenannten Stanzen oder Logen (stanze und logge, Zimmer und Galerien) im Vatican zu Rom den ersten Rang ein; ferner sind die Cartons zu den Tapeten eines seiner größten Werke, und daneben findet sich eine sehr beträchtliche Anzahl von in Oel gemalten Staffeleibildern, Madonnen, heiligen Familien, Altar-
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