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1. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 450

1869 - Braunschweig : Schwetschke
450 A. Europa. heidnischer Unglaube herrschte. Im 16. und zu Anfang des 17. Jahrh, standen die Wissenschaften in Italien in der schönsten Blüthe. Damals lebten Männer wie Galileo Galilei (1564, f 1642), der Erfinder oder doch Verbesserer der Fernrohre, welcher damit viele bedeutende Entdeckungen machte, aber von den Jesuiten wegen des kopernikanischen Systems, zu wel- chem er sich bekannte, hart verfolgt, ins Gefängniß geworfen wurde und seine vermeinten Irrthümer abschwören mußte; gegen das Ende seines Le- bens wurde er blind. Evangelista Torricelli (1608, f 1647), der Erfin- der des Barometers, Riccioli (1598, ft 1671), Griraaldi (1613, ft 1663), Aldrovandi, und die Geschichtschreiber: Guicciardini (1482, f 1540), der eine Geschichte von Italien geschrieben; Niccolö Macchiavelli (1469, f 1527), welcher auch als Staatsmann in seiner Vaterstadt Florenz glänzte; seine Betrachtungen über die 10 ersten Bücher des Livius und seine meisterhafte Geschichte von Florenz widerlegen zur Genüge die her- kömmliche Meinung, als sei er ein Freund jener nach ihm unbilliger Weise benannten scheußlichen Politik gewesen, deren Greuel er, ohne sie zu billigen, in seinem Principe (der Fürst) geschildert hat. Der mu- thige und hellsehende Geschichtschreiber der trideutinischen Kirchenversaiiim lung Fra Paolo Sarpi, aus Venedig (1552, f 1623). Nach ihnen kann man nur noch nennen: Arrigo liävila (1576, f 1631), der die bürgerlichen Kriege seiner Zeit in Frankreich beschrieben, und den neapoli- tanischen Geschichtschreiber Giamione. In neuester Zeit haben sich Carlo Botta, der Graf Cesare Balbo und Cesare Cantü durch geschicht- liche Werke berühmt gemacht. Im 18. Jahrh, verdienen am meisten Erwähnung die drei Cassini, Vater, Sohn und Enkel, wovon der letzte Cesare Cassini erst 1784 gestorben und der Verfasser der bekannten trefflichen Karten von Frankreich ist; alle drei haben in Frankreich gelebt; ferner Cesare Beecaria (1735, f 1793), Verfasser eines trefflichen Werkes über Verbrechen und Strafen, und Gaetano Filangieri (1752, 1788), der über die Wissenschaft der Gesetzgebung geschrieben. In der neuesten Zeit haben in Italien wie in Frankreich die mathematischen und physischen Wissenschaften die meiste Vorliebe gefunden, und Männer wie Giovanni Battista Beecaria (1716, ft 1781), Galvani (1737, ft 1798), Volta (1745, ft 1826), Cavallo, Melloni u. A. haben sich in der Physik, 8pallanzani (1729, ft 1799) in der Physiologie, und Piazzi in der Astronomie rühmlichst bekannt gemacht. — Italien ist die Wiege der Statistik, und vorzüglich wurde durch Venedigs Verkehr der Zu- stand naher und ferner Staaten bekannt; so fällt schon zu Ende des 13. Jahrh, die Reise des berühmten Marco Polo, welche über das innere Asien die wichtigsten Aufschlüsse lieferte. In neuester Zeit sind die be- kanntesten Statistiker Balln, Quadri, Maestri n. A. T Beinahe das ganze 16. Jahrhundert hindurch ward Italien durch Kriege beunruhigt, welche die Eroberungssucht der Franzosen und die Eifer- sucht der spanischen und österreichischen Monarchie gegen dieses Volk veran-
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