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1. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 504

1869 - Braunschweig : Schwetschke
504 A. Europa. So entstand diese Republik, die es wohl nur ihrer Unbedeutsamkeit verdankt, daß sie sich durch alle Stürme und allen Wechsel der Zeiten hindurch un- angefochten erhalten hat und jetzt mit ihrer beinahe 1300jährigen Existenz unleugbar der älteste Staat in Europa ist. Die gesetzgebende Gewalt ist in den Händen eines Großen Raths von 300 (Anziani) und eines engeren Raths von 12 Gliedern, an deren Spitze ein Capitano der Stadt und einer des Weichbildes steht, die aber alle 6 Monate wechseln. Die voll- ziehende Gewalt übt ein Senat von 20 Patriciern, 20 Bürgern und 20 Bauern, unter dem Vorsitz von gewählten Bannerträgern (Gonfa- lonieri). Nur der rühmliche Fleiß der Einwohner konnte dem dürren und steinigen Boden das Nöthige zum Lebensunterhalte abgewinnen. Die Stadt 8. Marino liegt auf dem schmalen Rücken eines sehr stei- le» Berges und wird durch ein Castell mit 3 Thürmen geschützt; sie hat kein anderes * !asser als Regenwasser. Nur ein einziger Fußsteig führt zu ihr hinauf. Kirchen und Gebäude tragen also das Gepräge nicht sowohl der Armuth, als der Einfachheit; in einer Wand der Hauptkirche zeigt man die in den Felsen gehauene Höhle, welche der Einsiedler Marinus sich zur Schlafstätte bereitet hatte. Noch muß eines eigenthümlichen Instituts dieses kleinen Freistaats gedacht werden, des Patriciats, welches gewöhnlich Ausländern verliehen zu werden pflegt. Eine Menge berühmter Namen stehen auf der Liste, die 440 Verleihungen enthält: Ritter Bunsen, Lesseps, Karl Witte, Seebode u. A. Das Institut stammt aus dem Jahre 1757. 13) Das frühere Königreich Neapel oder wie es sonst im Lande selbst genannt wurde, das Königreich beider Sicilien (Regno stelle Due-Sieilie), von älteren Italienern oft bloß il Regno (das Reich) genannt, umfaßt die südliche Hälfte der italienischen Halbinsel, die Insel Sicilien und viele an den Küsten beider Länder zer- streut liegende kleinere Inseln; das Ganze enthält 2079,9 Hjm. und 9,179,328 Einw., von welchen 6,787,520 auf das feste Land kommen. Diese Staaten, von der Nattlr selbst in zwei Hauptmassen getrennt, werden officiell genannt: Dominii di quä dal Faro, Staaten diesseit des Faro oder der Meerenge von Sicilien, und Dominii di lä dal Faro, jenseit des Faro. Die Ent- stehung und die wichtigsten Schicksale dieses Reiches sind in der Geschichte hin und wieder berührt worden; es bleibt uns also hier nur die topogra- phische Beschreibung desselben übrig. Dominii di quä dal Faro oder das eigentliche Neapel, auf dem festen Lande von Italien. Es grenzt nordwestlich an den Kirchenstaat, die Provinzen Perugia, Ascoli, Pioeno, und wird übrigens vom Adriati- schen und Jonischen Meere, von dein Faro di Messina (Fr et um sicülum) oder der Meerenge von Messina und dem Tyrrhenischen Meere umflossen. Der Apennin durchzieht es wie das übrige Italien in seiner ganzen Länge, bildet aber in einem östlichen, äußerst niedrigen Zweige meist nur Hochebenen und endet hier mit dem Vorgebirge Leuea (Japygium oder Salentinum prom.); die Hauptkette zieht südwärts und endigt im Vorgebirge Sparti- vento (Zephyrium pr.), der südlichsten Spitze Italiens. Die höchsten Gipfel des Apennin befinden sich in der Provinz Abruzzo, wo die nicht
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