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1. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 513

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Ix. Italien. 513 hohen, durch teu Berg gehauenen Gang, die Grutta del Posilippo, deren erste Anlegung griechischen Colonisten im Alterthume zugeschrieben wird. Von hier gelangt man westlich zuerst zu dem See von Agnano, der, in einen Felsenkessel eingeschlossen, wie die ganze Gegend das Gepräge seines vulkanischen Ursprungs trägt. An seinen Ufern befindet sich die berühmte Hundsgrotte, Grotta dcl cane, deren Boden stets mit kohlensaurer, erstickender Luft bedeckt ist. Links davon in einem Thale sprudelt am Fuße der leucogäischen Felsen die heiße Quelle delle Pisciarelle. Noch weiter westlich liegt die Loikatara, die Campi phlegraei oder das Forum Vul- cani der Alten, ein ausgebrannter Bulcan mit geringer Vegetation ; aus dem verbrannten und überall zerklüfteten Boden des Kraters steigen erstickende Schwefeldämpfe empor. Verläßt man dies schauerliche Thal, so gelangt man weiter westlich auf die schöne, mit unzähligen Ruinen besäete Straße nach Puzzuoli. Dieser jetzt kleine Ort mit 9800 Einw., das glänzende Puteöli der Alten, enthält noch manche Trümmer des Alterthums, vor- züglich einen jedoch durch Erdbeben sehr zerstörten Tempel des Serapis, dessen Fußboden jetzt unter Wasser steht, und einen Tempel des August, jetzt die Kathedrale des heiligen Proculus. Die Brücke des Caligula, welche aus einigen bei der Stadt aus dem Meere hervorragenden Pfeilern besteht, führt nach einem alten Molo. Verfolgt man weiter westlich die Meeres- küste, so gelangt man, an den Ruinen eines Amphitheaters in der Nähe der Stadt vorbei, zu den Trümmern einer Villa des Cicero, die er Puteo- lanurn oder Academia nannte, und dann zu dem ehemals viel bedeuten- deren, jetzt ganz kleinen und versumpften, mit dem Meere zusammenhängenden Lucriner See. Er ward von dem in einer Nacht, am 29. September 1538, durch einen vulcanischen Ausbruch entstandenen, 2400' hohen klonte uuovo größtentheils verschüttet. Der Lucriner See, berühmt als römische Austernpflanzschule, stand im Alterthum mit dem in geringer Entfernung nördlich liegenden Averner See in Verbindung und bildete einen prächtigen Hafen, Portus Julius, was alles spurlos verschwunden ist. Der Aver- uus, wohin die Mythe den Eingang in die Unterwelt verlegte, galt im Alterthume für unergründlich, hat aber nur 400' Tiefe, und seine schäd- lichen Ausdünstungen, die sich verloren haben, sollten selbst die Vögel in der Luft tödten. An seinen Ufern zeigt man eine schauerlich tiefe Höhle, angeblich die Grotte der cumäischen Sibylle genannt, welche für den Ein- gang der Unterwelt galt. Links vom See liegen die wenigen Trümmer der alten Stadt Cumae, worunter sich vorzüglich der Arco ftdice, ein pracht- volles altes Thor, auszeichnet. In weiter Ferne liegt nördlich au der Küste in Sumpf und Wald ein einsamer Thurm, Torrs di patria, den man für das Grabmal des älteren Scipio hält, denn hier lag das alte Linternum, wohin er sich freiwillig verbannte. Vom Lucriner See an wendet sich das User nach S. und bildet jenes herrliche, den Meerbusen von Neapel westlich begrenzende Vorgebirge von Misenum, den Hauptsitz römischer Ueppigkeit und Pracht. Hier trifft man zuerst die Ltuts di Nerone, eine mit erstickend heißen Dünsten erfüllte Höhle, die für einen Theil der Bäder des Nero ausgegeben wird; dann das jetzt iftebaja, das hochberühmte Bajae der Alten, nach ihrer Meinung der lieblichste Fleck der Erde, in dessen Umgebungen viele herrliche Villen lagen. Noch sieht man Blanc'« Handbuch Ii. 8te Auf».
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