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1. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 608

1869 - Braunschweig : Schwetschke
608 A. Europa. griechischer Bildung zu veredeln. Der Tod vereitelte seine Absichten. Den unmäßigsten Schwelgereien sich überlassend, ward er höchst wahrscheinlich von einem hitzigen Fieber, und nicht wie Einige behaupten von Gift, 323, im 33. Jahre seines Alters, dahingerafft. Er selbst hatte zwar seinen Siegelring dem Perdikkas noch in den letzten Augenblicken gereicht, aber keinen Nachfolger ernannt, und seine natürlichen Erben, ein blödsinniger Halbbruder Arrhidäus, ein unehelicher neunjähriger Sohn Herkules und der nach seinem Tode geborene Sohn Alexander, von seiner Gemahlin Rhoxane, einer Perserin, waren wenig geeignet, das ungeheure Reich zu erhalten. So stürzte denn sein Tod die von ihm beherrschten Länder, um deren Be- sitz seine Feldherren in wilder Verwirrung stritten, in 44jähriges Elend, während welcher Zeit alle Glieder seiner Familie von Ehrgeizigen und Ver- räthern ausgerottet wurden. Afft Uebergehung dieser höchst verworrenen und nur durch Gewaltthätigkeit und Verrath merkwürdigen Zeit bemerken wir nur, daß sich am Ende aus diesem blutigen Chaos vorzüglich 3 Reiche erhoben, von ehemaligen Feldherren Alexanders gegründet. Syrien, dessen Hauptstadt Antiochia, vom Selenkus gegründet, umfaßte den größten Theil des alten Persischen Reiches, verlor aber bald einen Theil von Kleinasien, in welchem sich verschiedene kleinere Reiche bildeten; ferner den größten Theil des Inneren Asiens, welches ihm 256 v. Chr. durch Arsuces, den Stifter des in der Folge so mächtig gewordenen parthischen Reiches, entrissen wurde; zuletzt ward Syrien eine Beute der Römer. Aegypten, von Ptolemäus, dem Sohne des Lagus, gegründet, erhielt sich in seiner Abgeschlossenheit am längsten und ward durch eine spätere Rachblüthe griechischer Wissen schäften, vorzüglich in Alexandrien, berühmt, bis es endlich auch 30 v. Chr. eine römische Provinz ward. Macedonien endlich, wo nach langen und blutigen Abwechselungen der Herrschaft und nach dein gänzlichen Untergange des Geschlechts Alexanders sich Antigonus Gonnütas 278 v. Chr. festsetzte. Die Geschichte dieses Reichs und die damit eng verflochtenen letzten Schicksale Griechenlands wollen wir nun noch einen Augenblick näher be- trachten. Schon während der ersten Feldzüge Alexanders hatten die Griechen und vorzüglich die Spartaner auf eine Gelegenheit gewartet, das macedo nische Joch abzuwerfen, und sich deshalb in Unterhandlungen mit Darius eingelassen. Rach der Schlacht von Arbela brachte Agis, König von Sparta, viele griechische Staaten unter die Waffen, ward aber vom Antiputer, Statthalter in Macedonien, bei Megalopolis geschlagen und blieb in der Schlacht. Rach Alexanders Tode zeigte sich abermals eine mächtige Gäh- rung in Griechenland und Athen; vorzüglich war es Demosthenes, welcher die Griechen zum Freiheitskampfe aufrief. Die ersten Unternehmungen waren glücklich; bald aber erhielt Antipater Verstärkungen und niit ihnen die Oberhand. Athen mußte macedonische Besatzung aufnehmen, und De mosthenes, welcher nach der Insel Calanria gestehen war, nahm Gift, um nicht in die Hände der Feinde zu fallen. An den Kämpfen zwischen den Feldherren Alexanders nahm Griechenland nur leidend Antheil. In diese Zeit fallen noch verschiedene Raubzüge gallischer Völkerschaften, welche schon eine Zeit lang an der oberen Donau, im heutigen Oesterreich tind Jllyrien, gehaust hatten und von welchen besonders der eine (278) merk
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