Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 671

1869 - Braunschweig : Schwetschke
X. Griechenland. 671 Prinz Leopold von Sachsen-Coburg (der Vater des jetzigen Königs der Belgier) ließ sich anfänglich bewegen, diesen Thron anzunehmen, gab es aber bald wieder auf, als er die ganze Schwierigkeit des Verhältnisses erkannte, 95m brach auf allen Punkten Unzufriedenheit und Aufruhr aus. Die Griechen waren auf den Präsidenten, der wohl nicht ganz von allzu willkürlichen, auf den Charakter des Volkes schlecht berechneten, despotischen Maßregeln freizusprechen sein möchte, im höchsten Grade erbittert, die Inseln kündigten ihm den Gehorsam auf, und als er den alten Mainotten - Bey Pietro Mauromicali gefangen genommen und als Verräther behandelt hatte, ward er am 9. October 1831 von dem Bruder und dem Sohne des Gefangenen Nur die Anwesenheit einiger französischen Nun wurde durch Pistolenschüsse ermordet. Truppen verhinderte den völligen Ausbruch des Bürgerkrieges, der Prinz Otto von Baiern auf den griechischen Thron berufen; er landete 1833 mit einem kleinen baierischen Corps in Nauplia und übernahm 1835 selbst die Regierung, nachdem sie bis dahin von einem Regentschaftsrath In eben diesem Jahre wurde die Residenz des Später hat es hier ebensowenig als vor dieser geführt worden war. Königs nach Athen verlegt. Zeit an Unruhen und Parteikämpfen gefehlt, welche u. a. auch viele Nicht- griechen aus dem Lande wieder vertrieben. Zur Unterstützung des jungen Staats haben die Großmächte sich für ein Anlehen verbürgt, das nebst den Zinsen aus den Staatseinkünften getilgt werden soll. In der letzterschienenen Verfassung ist festgesetzt, daß die gesetzgebende Gewalt aus dem Könige, der Deputirtenkammer und dem Senat besteht, daß der König Krieg erklärt und Frieden schließt, die Minister verantwortlich sind, Preßfreiheit herrschen soll rc. Von der heiligen Synode wird die herrschende, sogenannte orthodoxe Kirche regiert. Zu Ansang des letzten Krieges rotteten sich Tausende von Abenteurern in Griechenland zusammen, um — aufgestachelt durch russische Emissäre und Agitatoren — die Griechen des türkischen Reiches von der Herrschaft der Türken zu befreien und das alte griechische Kaiser- thum wieder herzustellen. Zur Dämpfung dieses Aufstandes wurde das Land von französischen Truppen besetzt, die es erst 1857 wieder verließen. Am 20. Februar 1862 brach in Nauplia ein Militäraufstand aus, der auch nach Syra und Chalcis sich verbreitete, zwar unterdrückt wurde, aber doch das Signal einer größeren Revolution war. Ende October brach der all- gemeine Ausstand auö, in Folge dessen König Otto das Land verließ. Es bildete sich eine provisorische Regierung. Ain 4. Februar 1863 genehmigte die Nationalversammlung ein Decret der provisorischen Regierung, wodurch die Absetzung des Königs Otto und der Dynastie desselben ausgesprochen worden war. Es handelte sich nun um die Wahl eines neuen Oberhauptes des Landes. Von Lord Russell wurde als Throncandidat der Prinz Christian Wilhelm Ferdinand Adolf Georg von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücks- burg, der zweite Sohn des Königs Christian Ix. von Dänemark, vorge- schlagen. Die Nationalversammlung wählte darauf einstimmig den Vor- geschlagenen zum König. Am 30. October hielt Georgios I. seinen Einzug in Athen. Er führt den Titel „König der Hellenen." Schon am 14. No- vember erhielt Griechenland eine Erweiterung seiner Größe durch das zu London unterschriebene Protocol!, nach welchem die ionischen Inseln aus der britischen Schirmherrschaft entlassen und an das Königreich Griechenland
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer