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1. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 673

1869 - Braunschweig : Schwetschke
X. Griechenland. 673 isolirte Berggruppen (s. oben). Der einzige bedeutende Fluß ist der As. prop otamos (Achelöus), die meisten übrigen Bäche und Quellen versiegen im Sommer. Attika, ein Haupttheil dieser Provinz, ist beinahe die einzige ganz gesunde Gegend von Griechenland, während sonst meist überall im Sommer bösartige Fieber herrschen. Der Ackerbau ist nur unbedeutend, aber Obst und Wein gedeihen vortrefflich; ausgezeichnet vor allen ist das Oel, welches Attika hervorbringt, vielleicht das beste in der Welt. Man hält viel Schafe, Ziegen und Bienen; der attische Honig, vom Berge Das Land ist nur 366 c^M. mit Hymettus, ist noch ebenso berühmt als im Alterthum, sehr schwach bevölkert, und ganz Livadien enthüll ca. 325,396 Einw. — Die merkwürdigsten Detter sind: Athen (Athinä), auch wohl Setines von den Türken genannt, unter 37" 58' n. Br. und 41" 23' ö. Lg., ehemals die glänzendste,,ge- bildetste Stadt der Welt, bis vor Kurzem ein Haufen Ruinen, zwischen welchen 10—12,000 Einw. ihre elenden Häuser und ihre geschmacklosen Kirchen gebaut hatten. Athen glich mehr einem Dorfe als einer Stadt, indem sich viele Bäume, Gärten und Felder in seinem Umfange befanden. Bei alle dem erwecken die herrlichen Ueberbleibsel alter Kunst, aus welche man bei jedem Schritte stößt, noch immer Bewunderung und Ehrfurcht, obgleich die Verwüstungen vieler Kriege, die muthwillige Zerstörungssucht der Türken, die Habsucht der Einwohner und in der neuesten Zeit die Sammlungswuth der Engländer und Franzosen schon unendlich Vieles ver- nichtet oder weggeführt haben. Uebrigens sind diese Denkmäler um so merk- würdiger, als außer ihnen und den auf der Insel Aegina auf dem ganzen festen Lande von Griechenland fast kein stehendes Werk der Baukunst, kaum eine unversehrte Säule aus dem Alterthum gefunden wird. Die Stadt selbst, am nördlichen Fuße der Akropolis, bisher ein Haufen elender Hütten unter Trümmern aller Jahrhunderte zerstreut, bot nichts Bemerkenswerthes mehr dar und nahm nur einen Keinen Theil des Umfangs der alten Stadt ein. Seitdem der König Otto hier wohnte, ist viel zur Aufräumung der Trümmer und zur Verschönerung der Stadt geschehen; die alten schlechten Mauern und die engen Stadtthore sind verschwunden; namentlich ist die Akropolis von Schutt gereinigt und ihre herrlichen Ruinen soviel als möglich vor weiterem Verfalle gesichert worden. Die alte Stadt hat bis jetzt nur drei mit anständigen Häusern besetzte Straßen, aber noch viele krumme und enge Gäßchen. Im N. und W. derselben wird sich die neue Stadt erheben, deren Sttaßen zwar abgesteckt, aber meist noch ohne Häuser sind. Der königliche.palast, aus einem Hügel am Westende, liegt schön. Am Fuße der Akropolis liegt das neue Militärhospital und die Münze. Die Straßen sind zum Theil noch ungepslastert, daher der Staub unerträglich. Athen hat eine 1837 gegründete Universität mit einer kleinen Sternwarte und Bibliothek, dreizehn Kirchen, wovon zwölf den Griechen und eine den Ka- tholiken gehören; eine evangelische und eine anglikanische Kirche sollen gebaut werden. Die Zahl der Einwohner beträgt 41,000. Unter den Türken wurde Athen, bis auf. die letzten Kriegsjahre, mit ausgezeichneter Schonung behandelt, und die Einwohner durften sich ihre Vorsteher, mit dem stolzen Namen Archonten bezeichnet, selbst wählen. Die Athener zeichnen sich noch immer durch Feinheit der Sitten und größere Reinheit der Sprache vor Blanc's Handbuch Ii. 8te Aufl. 43
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