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1. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 706

1869 - Braunschweig : Schwetschke
706 A. Europa. Gesichtern, großen abstehenden Ohren und ihrem ganzen Körperbau sollte man sie kaum für Tataren erkennen. — Die Kirgisen oder Kirgis- Kai säten (*/a Mill.), ein weit verbreitetes Nomadenvolk, welches sich in die Große, die Mittlere, die Kleine und die Vukejewsche Horde theilt; die erstere lebt unabhängig an den Grenzen der Dsungarei und Turkeslans; die beiden anderen erkennen zwar die russische Herrschaft, sind aber ein höchst unruhiges, räuberisches und treuloses Volk, gegen welches die Gren- zen stets mit Kosaken bewacht werden müssen. — Die Jakuten, 150,000 Seelen, ein unwissendes, schmutziges Nomadenvolk an der Vena, welches nur wenige Spuren tatarischer Abstammung behalten hat und noch heidnisch ist. Die Bucharen, im südlichen Sibirien, leben zerstreut in Dörfern und Städten; der Hauptstamm ihres Volks lebt noch unabhängig am Aralsee. Kleinere Volksstämme sind die Teleuten, im Gouvernement Tomsk; die Barabinzen, in der nach ihnen benannten Steppe; die Truchmenen, Chiwenser, Karakalpaken, am Caspischen See, u. a. m. — D. Von den Völkern des mongolischen Stammes sind nur wenige den Russen unter werfen; bei Weitem die meisten stehen unter chinesischer Herrschaft. Die Mongolen, einst als Weltstürmer Menschenrace. bekannt, gehören zu der häßlichsten Sie sind meistens klein, krummbeinig, von gelblicher Haut- farbe, mit schlichten Haaren und schwachem Barte; das Hauptkennzeichen dieses Stammes sind die kleinen, lang geschlitzten und nach innen schief ge- senkten Augen. Sie sind sämmtlich Anhänger der lamaischen Religion, wo- von in der Folge. Die eigentlichen Mongolen, welche sich freiwillig den Russen unterworfen haben, nomadisiren höchstens 20,000 Seelen stark an der Selenga. Zahlreicher sind die Kalmücken, am Caspischen Meere zwischen dem Don, der Wolga und dem Fluß Ural. Wie alle Mongolen sind sie Nomaden, welche unter Filzhütteu leben; sic halten Kameele und besonders Pferde, deren Fleisch und Milch, aus welcher sie ein berauschen- des Getränk, den Knmiß, bereiten, ihre liebste Nahrung ist. Sie waren ehemals viel zahlreicher und in 4 Stämme getheilt; allein Unzufriedenheit mst der russischen Regierung vermochte 1770 den größten Theil von ihnen, über den gefrorenen Ural nach dem chinesischen Gebiet zu flüchten; die zu- rückgebliebenen mögen 140,000 Seelen betragen. Cin eigenes mongolisches Volt machen die Buräten aus, welche seit den ältesten Zeiten in den Gebirgen um den Baikalsee und im Jrkntskischen Hansen; sie unterwarfen sich den Russen ohne Widerstand und sind noch jetzt schwach und friedlie- bend; sie mögen an 200,000 Seelen zählen. — Nahe verwandt mit den Mongolen sind die Maudschu und die Tungusen; erstere, zu welchen jetzt die in China herrschende Dynastie gehört, besaßen das östliche Sibirien, zogen sich aber bei der Ankunft der Russen über den Amur in das chine- sische Gebiet. Die Tungusen, nach ihrer Lebensweise in Pferde-, Renn- thier- und Fisch Tungusen unterschieden, leben theils unter russischer, theils unter chinesischer Herrschaft im östlichen Sibirien; die russischen mögen 35,000 Seelen zählen; zu ihnen gehören die La muten, an der Küste des Ochotskischeu Meeres, eine kleine, kaum 1500 Seelen starke Völkerschaft.— E. Polarvölker: unter diesem Namen begreifen wir die mancherlei eien den Nomadenvölker von ungewisser Abstammung, theils den Finnen, theils den Mongolen verwandt, welche den höchsten Norden und Osten Sibiriens
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