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1. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 767

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Xl Das russische Reich. 767 theilte sein Reich unter seine 12 Söhne; doch wollte er, daß jedesmal einer dieser Fürsten mit dem Titel Großfürst zu Kijew eine Art von Oberlehns- Herrlichkeit behaupten sollte. Unaufhörliche und blutige Fehdein waren die Folge dieser Einrichtung, und um den Staat vollends zu zerrütten, drangen 1237 die Mongolen unter Batu Chan, einem Enkel des furchtbaren Dschingiö Chan, in Rußland ein und unterwarfen sich das ganze Reich nach einigen Siegen. Sie ließen zwar die Großfürsten in ihrer Würde, aber diese wurden ihnen tributpflichtig, gänzlich von ihnen abhängig, und der wahre Herr des Reichs war der Chan von Kaptschak von der goldenen Horde, welche an den Ufern der Wolga und jenseits derselben hauste. Auch die westlichen Nachbarn benutzten den unglücklichen Zustand des Landes und im 14. Jahrh, gingen ganze Provinzen an Litthauen und Polen ver- loren, die Küsten der Ostsee wurden von den Schwertbrndern beherrscht, und die Statt Nowgorod behauptete sich als ein mächtiger Freistaat. — Ein ausgezeichneter Fürst, Iwan 1. Wassiljewitsch, 1462 — 1505, befreite sein Vaterland von dem schimpflichen Joche der Mongolen und ward der erste Gründer des heutigen Rußlands. Schon seit einem Jahrhundert war die Macht der Mongolen durch die Angriffe Timurs, 1378—95, sehr ge- schwächt worden, und ihr Reich war in mehrere kleinere Staaten zerfallen, unter denen die von Kasan, Astrachan und der Krim für die^russische Ge- schichte die wichtigsten sind. Iwan, seine Kraft und die Schwäche der Feinde richtig beurtheilend, verweigerte ihnen 1477 den bisherigen Tribut, unterstützte seine Weigerung kräftig durch die Waffen und unterwarf selbst 1478 das bis dahin so mächtige und gefürchtete Nowgorod; andere kleinere russische Fürstenthümer vereinigte er ebenfalls mit seinem nun schon bedeu- tenden, über 24,000 □ ä)i. umfassenden Reiche. Noch mehr that für die Vergrößerung seiner Staaten der seiner Grausamkeit wegen übel berüchtigte Iwan 0. Wassiljewitsch, 1534—84. Er eroberte die tatarisch mongolischen Reiche Kasan und Astrachan, und obgleich durch die Gewalt der Umstände zur äußersten Strenge gegen die übermüthigen Bojaren (Großen) ge- zwungen, war er der erste Zar (schon sein Vater hatte diesen Titel ange- nommen), welcher darauf bedacht war, durch fremde Künstler, Handwerker und Gelehrte seinem Volke einigen Antheil an der europäischen Bildung zu geben. Durch die Eroberung eines großen Theils von Sibirien hatte er sein Reich ans 144,000 Hjm. ausgedehnt. Weit seinem Sohne, dem schwachen Feodor, erlosch der Stamm Ruriks 1598. Sein Tod veranlaßte 14 Jahre lang die blutigsten Unruhen. Schon während seines Lebens halte sein Schwager Boris Godunow die Regierung geführt, und man be- schuldigte ihn späterhin, daß er einen jüngeren Bruder Feodors, Dmitri (Demetrius), ja den Zar selbst habe ertnorden lassen. Dennoch nahm er nach Feodors Tode den Thron in Besitz, als plötzlich sich die Nachricht verbreitete, der junge Dmitri sei den Meuchelmördern glücklich entkommen und habe sich eine Zeit lang in Polen aufgehalten, wo er nun von vielen Großen förmlich anerkannt wurde. In der That unterstützten ihn die Polen, er brach an ihrer Spitze in Rußland ein, siegte und ward allgemein als Zar anerkannt; Boris nahm Gist und starb 1605. Bald aber wendete sich sein Schicksal; das Volk, unzufrieden, daß er die Polen begünstigte und dem Katholicismus zugethan war, empörte sich in Moskwa, und Dmitri
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