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1. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 50

1869 - Braunschweig : Schwetschke
50 B. Asien. Weltgeschichte haben Hier entstanden die ältesten Reiche, welche höchst wichtige Rolle gespid schichte kennt, das babylonische im südlichen, und das assyrische im nördlichen Theile, welches Gemahlin und Nachfolgerin Semiramis, Babylon und viele benachbarte Reiche unter- warf, aber unter dem schwelgerischen Sardanapal, etwa 800 v. Chr., wie- der in viele kleinere Reiche zerfiel. Aus diesen bildeten sich ein neu-assyri- sches und ein neu-babylonisches Reich, welche später den Medern und Chal- däern unterlagen, bis diese Gegenden von dem Gründer der persischen Macht, Cyrus, etwa 550 v. Chr., erobert wurden. Von den Persern kamen sie nach Alexander an die griechischen Könige von Syrien. Später ward Me- sopotamien eine Beute der Parther und der streitige Schauplatz der Kriege zwischen diesen und den Römern. Den Ren-Persern ward es 651 von den Arabern entrissen, welche hier eine Zeit lang den Mittelpunkt ihrer Macht, das Chalifat von Bagdad, gründeten. Später hat es seine Be- herrscher sehr oft gewechselt, bis es endlich 1637 den Persern von den Türken entrissen ward. Jetzt steht es größtentheils unter der Herrschaft des von der Pforte sehr wenig abhängigen mächtigen Paschas von Bag- dad. — In diesem Lande der ältesten Reiche und der einst mächtigsten Städte können wir jetzt nur folgende O Theile: Orfa, das alte Ur oder Edessa, der Römer gegen die Parther und zur Zeit auszeichnen nördlichen mächtige ;s eigenen kleinen christlichen schlecht befestigt und mag über 9000 ie Hauptstadt liegt am Abhänge zweier Berge, iinw. haben, welche bedeutenden Zeuge und schönen Saffian Weiter südöstlich muß das Carrae gelegen haben, wo das Heer des Crassus von den Parthern vernichtet ward. — Am Tigris liegt Mossul, eine ziemlich feste, übel gebaute, aber volkreiche und betriebsame Stadt, 1 M. im Umfange; sie soll über 70,000 Eiuw. haben, in der That mag sie aber nur 20,000 Einw. zählen, welche vorzüglich schöne baumwollene Zeuge (Musselin) verfertigen und bedeutenden Handel treiben. Die Einwohner sind ein Gemisch von Tiirken, Armeniern, Kurden, Juden und Christen. Inder Nähe von Mossul hat man in der neuesten Zeit bedeutende Ueberreste, Sculpturen und Inschriften, von Palästen und Tempeln des alten Ninive entdeckt. Nördlich davon liegt El-Kosch, mit einem Kloster, woselbst der chaldäisch-katholische Patriarch wohnt. Oestlich von Mossul muß das Schlacht- I ö l 7 "-----V --------------^ ----- eines Orts, Erbil, deutet entschieden darauf. schlug Mossul bis Bagdad ist jetzt Alles wüst; aber zahlreiche Trüm- Ltädteu und Moscheen zeigen noch deutlich, >vie blühend die User Zeit Da, wo beide Flüsse sich ein nähern, unter 33", haben m verschiedenen Zeiten die mächtigsten, jetzt 'urlos verschwundenen Städte in geringer Entfernung von einander geblüht. Hier Euphrat, die I r ungeheur ihrer Zerstörung. Bon ihren Ruinen ist der be- rühmte pyramidalische Thurm, noch jetzt die Burg Nimrods genannt, die
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