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1. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 140

1869 - Braunschweig : Schwetschke
140 R. Asten. Generalgouverneur in Bengalen untergeordnet, führt aber die Aufsicht über die im Nw. der Halbinsel befindlichen Vasallenländer. Ihr unmittelbares Gebiet besieht in Folgendem: Die Inseln Bombay und Salsette, unter 19" n. Br., dicht an der Westküste, werden nur durch einen schmalen Canal von einander getrennt, sind aber jetzt durch einen Damm vereinigt. Bombay, aus dem Portugiesischen Born Bahia (gute Bay) gebildet, ist ein niedriges Sandeiland von noch nicht 2 Ujm., welches durch Dämme gegen die Fluthen geschützt werden muß. Die Engländer besitzen es seit 1661, wo es ihnen von den Portugiesen abgetreten wurde. Die Hauptstadt Bombay, (Freihafen) an der Südostspitze des Eilandes, hat den besten Hafen von Vorderindien, den einzigen, welcher Linienschiffe aufnehmen kann, daher auch hier die Hauptstation der englischen Marine und große denen besonders Parsen beschäftigt sind. Das Fort, worin sich das te, bei ouver- nementshaus, die Gebäude der ehemaligen Ostindischen Gesellschaft, die Ma- gazine und die Anlagen zum Schiffbau befinden, ist sehr stark. Die Stadt selbst, nach dem großen Brande von 1803 neu wieder erbaut, enthält viele Kirchen, Moscheen und Pagoden, doch keine ausgezeichnete. Die Einwohner, 670,000, bestehen aus Hindus, Muselmännern, Portugiesen, Juden und Parsen, welche letztere hier sehr wohlhabend sind; es werden hier nicht weniger als 19 Sprachen geredet. Bombay ist der Sitz einer gelehrten Gesellschaft. Die Stadt besitzt fast den ganzen Handel von Arabien und Persien und ist die Hauptniederlage des Pfeffers. Der Wassermangel und die Hitze machen den Ort ungesund fitr Europäer. Die erste Eisenbahn in Asien, von Bombay nach Panna, ist 1852 eröffnet worden. — Die Insel Salsette, nördlich von der vorigen, hat 10 mm. mit 50,000einw. Sie wurde 1773 den Brilen von den Mahratten abgetreten. Ihr Boden ist sehr fruchtbar. Merkwürdig ist sie nur durch die von Menschen aus« gehauenen Höhlentempel von Kennery, in einer Hügelreihe, welche die Insel durchzieht; noch bedeutender aber sind die ähnlichen Werke auf dem Eilande Elephantina, zwischen Bombay und Salsette. Punah, vormals die Residenz des Peischwa der Mahratten, im O. der Ghats auf dem Hochlande von Dekan gelegen, mit 115,000 Einw., hat sich in neuester Zeit sehr verschönert; hier ist eine Sanskritschule und ein botanischer Garten. Die Provinz Gnjerat oder Guzurat. Sie liegt im äußersten Nw. Vorderindiens und umfaßt theils den nördlichsten Theil der Westküste, theils die Halbinsel zwischen dem Meerbusen von Cutsch und dem Meer- busen Cambay. In beide ergießen sich eine Menge kleiner und zum Theil auch großer Flüsse, wie Nerbudda und Tapty, daher besonders in der Regen- zeit die Umgegenden der Meerbusen sich in ungeheure Sümpfe verwandeln. Das Innere ist zum Theil sandig und hat nur wenige im Sommer ver- trocknende Regenbäche; an der Ostküste ziehen sich Gebirge entlang. Seit 1818 haben die Engländer, welche bisher nur einen schmalen Küstenstreif um den Busen von Cambay besaßen, davon Besitz genommen. Die wilde Anarchie, welche hier unter den Mahratten seit mehr als 50 Jahren ge- herrscht, hat das Land sehr verödet. Haupterzeugniffe sind Baumwolle, Indigo, Taback und Opium. Unter britischer Hoheit bestehen hier noch
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