1869 -
Braunschweig
: Schwetschke
- Autor: Blanc, Ludwig Gottfried, Lange, Henry
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Welt
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
Vi. Ostindien. 1. Hindustan.
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sie bei größerer Betriebsamkeit der Portugiesen den ausgebreitetsten Handel
haben könnte. Sie liegt auf einer kleinen Insel an der Mündung des
Flusses Mandawa, ist stark befestigt und der Sitz des Erzbischofs Primas
von Indien, hat aber nur wenige hundert Einwohner (im 16. Jahrh, an
200,000), da die ungesunde Lust die meisten nach Billa nova de Goa,
eigentlich Pangi, an der Mündung desselben Flusses, auf einer kleineren
Insel, getrieben hat. In Alt-Goa sieht man außer einigen Kirchen und
Klöstern fast nichts als Trümmer von Häusern; auch der ehemalige Palast
Albuquerques ist verfallen. In der ehemaligen Jesuitenkirche zeigt man
noch das prächtige Grabmal des h. Franciscus Laverius. Die neuere
Stadt, viel schöner und regelmäßiger als die alte gebaut, ist der Sitz des
Bicekönigs und aller Behörden, hat einen sehr guten Hafen, der selbst
Kriegsschiffe aufnehmen kann, und etwa 19,000 Einw. Goa ward 1510
von Albuquerque erobert.
Die kleine Insel Diu, an der Südspitze der Provinz Guzerate. Sie
ist ganz felsig, unfruchtbar und hat kein Quellwasser. Die Portugiesen
erwarben sie 1516 und erbauten 1536 die Stadt und das Fort Diu,
welche sie in den berühmten Belagerungen von 1539 und 1545 helden-
mütig vertheidigten. Die Stadt hat einen trefflichen Hafen, ist aber ganz
herabgekommen. — Endlich die kleine Stadt Damaun (Damao), am
Busen von Cambay. Sie ward 1531 von den Portugiesen erworben, hat
einen mittelmäßigen Hafen, aber kaum 6000 Einw., welche vorzüglich Schiff-
bau treiben.
Das sind die geringen Ueberbleibsel der bedeutenden Macht, welche
einst die Portugiesen hier besessen.
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nämlich
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besitzen etwa 9 H>M
.000
Pondich
(indisch
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stadt), auf der Küste Koromandel, unter 12" n. Br., ein flacher, sandiger
Küstenstrich. Die Stadt Pondichery ist regelmäßig und gut gebaut, hat
mittelmäßige Rhede und 20,000
Fran
zosen 1672 und hatten sie stark befestigt. Die Engländer, welche sie mehrere
Male ^erobert, gaben sie endlich 1817, doch als einen offenen Ort, zurück.
Die Stadt ist. wie gewöhnlich in Indien, in eine weiße und eine schwarze
Die Stadt und das Gebiet von Carical, in Karnatik
.000 Einw.
Die Stadt hat
getheilt. —
Küste, an einem Arme des Caverh.
Weder Pondichery noch Carical haben einen Hafen. —
Auf der Küste Malabar endlich die Stadt Mähe, mit einem mittelmäßigen
Hafen und 6000, Einw., die sich vorzüglich mit dem Pfefferhandel beschäf-
tigen. Bon Chandernagur in Bengalen ist oben die Rede gewesen.
Die Dänen besaßen, seit 1620, die Stadt und das Gebiet von
Trankebar, auf der östlichen Küste. Die Stadt liegt zwischen zwei Armen
des Caverh und hat ein Fort, Dansburg; sie besitzt einen mittelmäßigen
000 Einw. und ist der Hauptsitz der dänischen Missionsanstalten.
Frederiksnagor, in Bengalen, seit 1755 dänisch,
ist oben erwähnt,
die Englischostindische
Jahre
diese
durch