1869 -
Braunschweig
: Schwetschke
- Autor: Blanc, Ludwig Gottfried, Lange, Henry
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Welt
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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B Asien.
Bai, wo die größten Schiffe Sicherheit finden; hier sind ein Arsenal und
Schiffswerfte. — 3 St. von Manila liegt die merkwürdige Grotte St.
Matheo, die sich 1700 Schritte weit an einem unterirdischen Flusse hinzieht.
Die übrigen, südlich von Manila gelegenen Inseln werden sämmtlich
unter dem Namen Bissatzer oder Bissajische Inseln begriffen und
sind nur durch schmale Canäle von einander getrennt. Nur auf einigen
derselben, wie Samar, Letzte, Bohol, Zebu, Panatz, Mindoro,
haben die Spanier einen Theil der Küsten im Besitz, und die ihnen unter-
worfenen Malaien sind Christen; größtentheils aber sind die Einwohner
muhammedanische Malaien, die eigene Fürsten haben. Alle diese Inseln
sind schwach bevölkert (man rechnet 800,000 Einw.) und leiden sehr von
den Seeräubereien der Bewohner von Magindanao.
Die Insel Magindanao oder Mindanao, 1175 Om. mit ca.
1 Mill. Einw., die südlichste der Gruppe, wird häufig nicht zu den Philippinen
gerechnet, obwohl sie augenscheinlich ihrer Lage nach dazu gehört. Auch diese
große und schöne Insel ist noch so gut wie ganz unbekannt. Sie ist höchst frucht-
bar, leidet aber wie die übrigen häufig an gefährlichem Klinia und Erd-
beben; sie hat mehrere Vulcane. Die Bewohner der Küsten gehören zu
den Malaien und haben sich als Seeräuber furchtbar gemacht; ihre Raub-
züge sind meistens gegen die nördlichen Philippinen und hauptsächlich darauf
gerichtet, Dörfer zu überfallen und die Bewohner als Sclaven fortzuschleppen.
Im Innern wohnen wildere Stämme, wie auf Borneo, unter denen es
höchst wahrscheinlich Anthropophagen giebt. Die meisten dieser Völker be-
kennen sich zum Islam. Die Hauptstadt Magindanao, oder vielmehr das
daneben liegende neuere Se lang an, an der Westküste, ist die Residenz
eines mächtigen Sultans; doch soll sie nicht über 200 Häuser haben, die
auf Pfählen stehen. Die Besitzungen der Spanier sind an verschiedenen
Punkten der Nord- und Ostküste zerstreut. Der Hauptort ist Samboangan,
Stadt und Festung mit etwa 1000 Einw., die aber von ihren räuberischen
Nachbarn sehr beunruhigt werden; auch wird dieser Ort als Strafort für
Verbrecher benutzt.
Nördlich von den Philippinen liegen die kleinen unbekannten Babu-
janen- und Baschi-Inseln in der Sttaße von Formosa.
6) Die Sulu-Inseln, eine kleine Jnselreihe, welche sich von der
No.-Küste von Borneo zur Sw.-Küste von Mindanao zieht, zwischen
5 und 6-y,0 n. Br. und 136 bis 140'/,." ö. L. Sie sind höchst frucht-
bar und gesund; unter, den Producten nehmen die eßbaren Vogelnester,
welche vorzüglich hier gesunden werden, lind die Perlen einen bedeutenden
Rang ein. Die Einwohner, an 200,000, sind muhammedanische Malaien,
vom Stamme der Bissatzer, und die gefährlichsten Seeräuber dieser Meere.
Dem Sultan von Sulu, welcher ans der gleichnamigen Insel in der Stadt
Sung, mit einem Hafen und 7000 Einw., residirt, gehört noch die süd-
westliche Hälfte der großen, aber fast ganz unbekannten Insel Paragoa
oder Pa law an, die sich bei geringer Breite von Borneo in nordöstlicher
Richtung 60 M. weit erstreckt und ähnlich, wie südlicher die Sulu - Kette,
eine Verbindung der Nordostspitze Borneos mit der im No. gelegenen
Inselgruppe der Philippinen herstellt, sowie auch der nordöstlichste Theil
der Insel Borneo.
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