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1. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 219

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Ix. Das Kaiserthum Japan. 21? Landplagen. Wasservögel sind in zahlreichen Gattungell vorhanden. Japan hat wenig zahme vierfüßige Thiere; man unterhält weder Kameele noch Esel, und selbst Schafe und Ziegen sind hier selten. Die einzigen Haus thiere sind Rinder, kleine Pferde, Hunde, Katzen und etwas Geflügel, was indeß auch nur der Eier wegen gehalten wird, da der Japaner meist nur Vegetabilien und Fische genießt. Religiöse Scrupel halten ihn voni Genuß des Fleisches ab. Die Seidencultur ist bedelltend und das Meer liefert, außer einer großen Menge von Fischen: Austern, Korallen und Schwämme. Walfische sind an den Küsten häufig und werden von euro- päischen Schiffen aufgesucht. Unter den Culturpflanzen nimmt der Reis den ersten Rang ein; er macht die Hauptnahrung aller Japaner aus und soll hier besser sein als irgendwo in Asien; man baut auch unsere Getreide- arten und hat einen Ueberfluß an schöilem Obste, wie auch an Südfrüchten. Der Thee, schon im 9. Jahrhundert aus China eingeführt, ist jetzt hier im allgemeinen Gebrauch, und der Theestrauch wird im ganzen Lande ge- baut. Auch hier kennt man den Unterschied von grünem und schwarzem Thee, welcher aber lediglich aus der verschiedenen Art, die Blätter zu trock- nen, enffteht. Ferner wird viel Baumwolle, Taback und Hanf gebaut. Der Firnißbaum giebt hier einen schölleren Firniß als der der Chinesen; der Kampher aber ist viel schlechter als der von Borneo. Das Land er- zeugt eine große Mannigfaltigkeit von Blumen, welche aber weniger Geruch haben sollen als in anderen Gegenden. Man findet viel Gold, theils in Gängen, theils in Flüssen; etwas Silber, außerordentlich viel und schönes Kupfer, wenig, aber sehr feines Zinn; ebenso nicht viel, aber ausgezeichnet schönes Eisen, so daß die japanischen Säbelklingen und Stahlarbeiten über- haupt zu den besten in der Welt gehören. Endlich findet sich Quecksilber, Steinkohlen, sehr viel Schwefel, Porzellanerde und Asbest, welcher auch zu unverbrennlichen Zeugen verarbeitet wird. Einwohner. Zahl derselben läßt sich zwar nicht genau bestimmen, mag aber trefflichen Frieden schon seit lange genießt, und dem Nach H zabe von 50 Millionen noch zu gering. Die Japaner oder Japa en gehören augenscheinlich zur mongolischen Race; wenigstens zeichnen sich vor den Chinesen, die sie verabscheuen, höchst Vortheilhaft aus. Sie > in der Reael nicht groß, besonders die Frauen auffallend klein, aber kräftig gebaut und nicht so zum Fettwerden geneigt wie die Chi llle Nachrichten stimmen darin überein, daß die Japaner ein stolzei und tapferes Volk seien; man rühmt ihre Wißbegierde, ihre leichte Fas nesen. sungsgabe ihre Redlichkeit. Dabei find mäßig, höchst freundlich und leutselig. sehr rachsüchtig, wozu die furchtbare Strenge ihrer aber auch runa viel *) Reise um die Erde nach Japan 1853 -55. Von Wilhelm Heine, veip zig 1856.
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