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1. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 273

1869 - Braunschweig : Schwetschke
D. Afrika. 273 etwa 8500' über dem Meeresspiegel, durchströmt den See Tzana oder Dembea, fließt spiralförmig in einem großen Bogen um seine Quelle, durchbricht mit sehr starkem Gefälle, mit Wasserfällen und Stromschnellen die westlichen Gebirgsketten von Habesch, um sein mittleres Stufenland (bis 24" Br. reichend) zu betreten. Dies ist eine Fels- und Wüstenplatte, die allmälig von 3000' bis 600' nach N. herabsinkt und mit vielen niedri- gen Kegelbergen besetzt und von niedrigen Felsrücken durchzogen wird. Hier vereinigt er sich mit dem Bahr el Abiad bei Chartnm, unter 15'/.." n. Br. Vereinigt nehmen sie später noch von O. den wasserreichen reißenden Takazze, im unteren Laufe Atbara (^8tn1iorn8) genannt, auf und stürzen sich über fcteie. Katarakten der Fels- und Wüstenplatte, bis sie unter 24" Syene und damit die Grenze Aegyptens und das untere Stufenland erreichen. Von Westen her empfängt der Weiße Nil oder der Nil über- haupt nur südlich des 9" n. Br. Zuflüsse von Bedeutung und der bedeutendste, dessen Quellland noch nicht bekannt, ist der Bahr el Gazal. Im oberen und mittleren Theil fließt der Nil in einem tiefen, nur 2 Stunden breiten Thäte, welches von niedrigen, kahlen Felsketten einge- schlossen ist, während zur Seite des Thales höhere, klippige Wüstenstriche sich ausbreiten. Die östliche Bergkette, welche sich unter 28" im isolirten Gipfel Dschebel Ghareb bis zu 6000' erhebt, wird durch zwei tiefe wasserlose Thaleinschnitte von W. nach O. durchfurcht und gestattet so eine unmittel- bare Verbindung des Nil-Thales mit dem Rothen Meere. In der unteren Stufe stießt der Nil als ein einziger mächtiger Strom, dessen regelmäßige Überschwemmungen Fruchtbarkeit über seine Ufer verbreiten und der keinen einzigen Nebenfluß erhält, bis 5 St. nördlich von Kairo, wo er sich in 2 Hauptarme theilt, den westlichen, welcher bei Rosette, und den östlichen, welcher bei Damiette ins Meer fällt; außerdem aber sendet er eine Unzahl Arme und Canäle sowohl zwischen beiden Hauptarmen, als auch östlich lind westlich über sie hinaus ins Meer, und bildet so das hochberühmte, große und fruchtbare diil-Delta. Die Nil-Schwellen zeichnen sich vor denen aller anderen großen Ströme durch ihre große Regelmäßigkeit und Dauer ans und sind nicht wie anderwärts von gewaltsamen Zerstörungen begleitet *). Ins atlantische Meer ergießen sich: der Senegal, im oberen Laufe Ba- fing genannt; er entspringt etwa unter 11" n. Br. auf einem Hochgebirge, fließt zuerst in nördlicher Richtung und nimmt von O. her mehrere Ströme auf; nachdem er mehrere bedeutende Wasserfälle, besonders die von Govina, gebildet, tritt er in die senegambische Tiefebene, wo er in nordwestlicher und *) Nach Ehrenberg ist der Nil in Oberägypten bei Theben (Luxor) 1300', bei Kairo 7—9000', ziemlich 3/4 St. breit. Die Südspitze des Nil-Deltas ist 32 St. von der Küste entfernt; die Basis desselben hat mit den Krümmungen 29 St. Aus- dehnung. Das ganze Areal desselben ist zwar viel kleiner als die Hälfte des Ganges- Deltas; aber es ist das ruhmvollste der Erde für die Entwickelung des Menschen- geschlechts. Die Dicke des aufgeschwemmten Cnlturlandes beträgt im Delta überall 30—30'; unter dem schwarzen Boden, dem eigentlichen Nilschlamme, liegen Sand und größere Geschiebe. Man hat berechnet, daß der Nil jährlich 276 Millionen Centner oder 208 Millionen Cubikfuß Schlamm enthält und ablagert und daß darin 5—10 Proc. als organische Masse erkennbar sind. — Der Nil ist vielleicht der längste Strom der Erde. Blanc's Handbuch In. 8. Aust. 18
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