1869 -
Braunschweig
: Schwetschke
- Autor: Blanc, Ludwig Gottfried, Lange, Henry
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Welt
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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Ix Af'.ika.
nomadischen Stämme leben unter unabhängigen Häuptlingen
erblich
Macht
Fehden
Heerden
schlichten innere Streitigkeiten und sind die Anführer
jüge. Ihre Einkünfte bestehen in dem Ertrage ihrer
Schutz
der Raubzüge und in den von den
gaben. Als Räuber am berüchtigtsten sind die Araber am Senegal. Durch den
Karavanenhandel verdienen die Beduinen viel Geld. Jede Kameelladung
kostet pro Tag im Durchschnitt einen Ducaten. Natürlich sind diekarava-
nenzüge oft sehr gefährlich. Auf dem Wege nach Timbuktu kam im Jahre
1805 eine aus 2000 Menschen und 1800 Kameelen bestehende Karavane
um. Täglich marschirt ein solcher Zug von Tagesanbruch an in 7 bis 8
Stunden 4 bis 6 Meilen. Das Kameel hält es 6 bis 7 Tage ohne
Nahrung und Wasser ai
über 15 deutsche Meilen
rt(Mehari) vermag in
Wegen des einträglichen
Handels, der fast die ganze Wüste in beständiger Bewegung erhält, sind di
Bewohner auf die Fremden sehr eifersüchtig, von denen sie fürchten, im Han
del beeinträchtigt zu werden.
näher
lüfte gelegene Theil der libyschen Wüste ist jetzt in der Abhängigkeit des
Vicekönigs von Aegypten. Die ganze Küste von Aegypten bis an die Grenze
von Tripoli ist bis 10 bis 15 St. vom Meere felsig und öde, meist ohne
Baum, ohne Bach, ohne Dörfer: das ist die Wüste Barka; doch findet
man darin viele Ruinen alter Städte, auch einzelne fruchtbare Thäler.
Beduinen durchziehen diese Wüste und leihen den Karavanen ihre Kameele.
unfruchtbare
Meere findet man Sand und Kalkhügel und thonige.
Ebenen. Die Oasen, welche südlicher liegen, sind
vorzüglich folgende: Siwah, das Ammonium der Alten, unter 29" n. Br.
und 44" ö. Lg., 60 St. vom Meere und 12 Tagereisen von Kairo, mit
8000 Einw.
vorzüglich im N. von 4- bis 500' hohen
umgeben, 1 % M. lang und 1 % M. breit; aber nur ein Theil dieses
Raumes besteht aus fruchtbarem Boden und wird von 20 Quellen süßen
Wassers und fast ebenso vielen salzigen bewässert. Die Vegetation ist hier
vortrefflich; Wiesen, Palmenwälder und Saatfelder wechseln mit einander
ab; man hat überdies in den Gärten einen Ueberflnß der edelsten Früchte.
hiesige Wasser schädlich
Einwohner, welche
über 2000 streitbare Männer stellen können, bestehen hauptsächlich
Berbern, mit Negern untermischt. Sie sind eifrige Muhammedaner, stehen
unter mehreren Scheikhs und sind seit 1820 dem Pascha von Aegypten
unterworfen. Da sie häufig von Karavanen besucht werden, so treiben sie
einen lebhaften Tauschhandel. Es giebt in dieser Oase mehrere Ortschaften,
alle ummauert und ans Felsen gebaut, aus Furcht vor feindlichen Einfällen;
alle bestehen aus elenden Häusern und engen, finsteren Gassen. Siwah
wird der Hauptort genannt. Von dem einst so berühmten Tempel des Jupiter
Ammon ist keine recht sichere Spur mehr vorhanden, und die Eifersucht der
Einwohner hat die europäischen Reisenden an genauen Untersuchungen sehr
gehindert. Man findet einen kleinen ägyptischen Tempel, dessen Wände
mit schönen Sculpturen bedeckt sind; ferner einen kleinen dorischen Tempel,
an vier Orten Katakomben in den Felsen, und Ruinen mehrerer Städte,
westlich von Siwah liegt das fruchtbare Thal Schiatha, wo die