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1. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 543

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vi. Westindien. 543 Sclavenkindern eine menschliche Erziehung zu geben; in den englischen Be- sitzungen sah man sogar die Bemühungen der mährischen Brüder und an- derer Missionare höchst ungern, welche die Neger zu bekehren suchten; in den französischen und spanischen Colonieu dagegen wurden wenigstens alle Kinder getauft und die Sclaven einigermaßen mit dem Christenthum bekannt gemacht. In neuerer Zeit, besonders seitdem die Einfuhr neuer Sclaven verboten, hat sich Vieles zu ihrem Gunsten gebessert. Seit 1834 ist, we- nigstens in den englischen Besitzungen (seit 1847 auch in den dänischen und 1848 in den französischen), die Sclaverei der Neger gesetzlich abgeschafft, und die ehemaligen Besitzer derselben sind mit großen Summen, an 20 Millionen Pfd. Sterling, von der Regierung entschädigt worden. Auf eini- gen Inseln sind die Sclaven sogleich ganz in Freiheit gesetzt worden; in an- deren Colonien ist ihnen eine Frist von 4— 6 Jahren gesetzt, während welcher sie als Lehrlinge behandelt werden, nur zu mäßigen Arbeiten angehalten und nach Verlauf dieser Frist völlig frei werden sollen. Nach diesem Gesetz sind in den Städten die Negersclaven vom 1. August 1838, auf dem Lande vom 1. August 1840 an frei. Alle nach der Bekanntmachung dieses Gesetzes (1833) geborenen Sclavenkinder sind ebenfalls frei. Die Zahl der Sclaven verhielt sich in einigen, vorzüglich in den englischen Besitzun- gen zu den Weißen fast wie 10 zu 1: es gab Plantagenbesitzer, welche 5 600 Sclaven hatten. In allen Colonien giebt es auch eine Anzahl freier Neger, welche die Freiheit entweder geschenkt erhalten oder von ihren kleinen Ersparnissen erkauft haben und von Handwerken und kleinem Handel leben. Die Zahl aller freien Neger beträgt jetzt an iy2 Million; etwa % Mil- lion leben noch im Stande der Sclaverei. Ihren Herren entlaufene Sclaven, welche dann in unzugänglichen Gebirgen und Wäldern ihre Zu- flucht nehmen, werden Maronen-Neger genannt und waren schon oft, vorzüglich auf Jamaica, höchst gefährliche Feinde ihrer ehemaligen Herren. Endlich lebt jetzt auf Haiti eine ganz freie farbige Bevölkerung, Neger und Mulatten, welche das Joch der Europäer abgeworfen und einen regel- mäßigen Staat gebildet hat. Die übrigen Farbigen, hier wie überall Mulatten, Terzerons u. s. w. genannt, theils Freie, theils Sclaven, machen einen sehr bedeutenden Theil der Bevölkerung aus. Die Bevölkerung Westindiens ist theils in einigen bedeutenden Seestädten zusammengedrängt, theils über die Oberfläche der Inseln zerstreut, so daß jede Plantage mit dem oft sehr __/* V. ... nm . 's. _p . 1 n m Pv.« t i J J- -. . zierlichen Wohnhause des Pflanzers und den umherliegenden irthschafts gebäuden und Negerhütten, meist alle von Obstbäumen beschattet, einen schönen und malerischen Anblick gewähren. Dörfer hingegen im europäi- schen Sinne giebt es hier nicht. Die gewöhnlichste Eintheilung dieser Inseln, welche auch wir annehmen, ist folgende: 1) Die Bahama- oder Lukahischen Inseln, 2) die großen Antillen, 3) die kleinen Antillen. 1) Die Bahama- oder Lukahischen Inseln. Sie bilden eine zahlreiche, von Nw. nach So., zwischen 27 und 21° n. Br. sich erstre- ckende Gruppe von Inseln, welche alle durch ihre lange und schmale, oft gekrümmte Form sich auszeichnen. Der neue Bahama-Canal scheidet sie von Florida, der alte von Cuba. Sie waren der erste Theil Amerikas, welchen Columbus entdeckte, indem er am 11. October 1492 eine von ihnen,
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